Verändertes Verhalten

  • Meine Malihündin ist 8 Monate und gerade läufig.


    Irgendwie ist sie etwas Aggresiv zur Zeit. Ist das Normal?

    Gruss
    Ghost


    Seiner eigenen Würde gibt Ausdruck, wer die Würde anderer Menschen respektiert.
    R.v.Weizsäcker

  • hallo ghost
    wie zeigt sich denn die aggresion bei ihr jetzt? ich gehe mal davon aus das es vor der hitze nicht so war.
    normal ist das in der regel eigendlich nicht.


    vg

    wenn dir dein hund das liebste ist, so denk nicht es wär sünde, dein hund bleibt dir im sturme treu, der mensch nicht mal im winde.

  • Sie bellt einfach jeden fürchterlich an. Es macht echt Mühe die 24 KG im Zaum zu halten. Ohne Leine absolut unmöglich. Selbst im Auto ist sie kaum noch zu ertragen. Sie fast ununterbrochen von der Abfahrt bis zur Ankunft.

    Gruss
    Ghost


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    R.v.Weizsäcker

  • Möglich sind da viele Dinge.
    Die "erste Hitze" erachte ich als unwahrscheinlich, will es aber nicht ausschließen.


    Malis sind eigenartige Wesen. Nach außen sehr schnell erwachsen, im Kopf aber noch Kleinkind.
    Damit meine ich, dass sie erstmal schnell wachsen (Körper), der Geist aber lange hinterherhinkt.


    Ich weiß zufällig von der Verletzung. Ist die die mittlerweile richtig ausgeheilt?


    Meine persönliche Vermutung (ich weiß, dass ich mich damit weit aus dem Fenster lehne, aber ich sehe es als wahrscheinlich an):
    Ein eventuell unsicherer (bezogen auf die Umwelt), vielleicht unausgelasteter Junghund, bei dem aktuell die Hierarchie noch nicht ganz geklärt ist. Wenn da noch eine gewisse Angst mit ins Spiel kommt, wird das ´ne schwere Nummer.


    Was machst du mit der Lütten? Wie wird sie beschäftigt?


    Malis müssen arbeiten. Die drehen sonst durch! Dann kommt eventuell genau das, was Du jetzt erlebst. Wenn es deine Zeit zulässt, such einen Hundeplatz auf, wo auch Malis gearbeitet werden. Bitte keinen Hundesportverein, wo fette Labradore in Unterordnung gedrillt werden oder irgendwelche Rentner sich Märchen von ihren deutschen Schäfern auftischen.


    Wenn Du im VPG-Bereich arbeiten willst, achte darauf, dass da nicht nur im Trieb gearbeitet wird. Da muss auch viel ohne "anheizen" passieren. Bei Malis reicht der Fingerschnipp, dann gehts explosionsartig rund.
    Wenn andere am Triebaufbau arbeiten und teure Seminare besuchen, brauchen Mali-Halter Seminare für Triebkontrolle.


    Ich würde auch mal über den Tellerrand blicken und vielleicht auch Rettungshundearbeit empfehlen.
    Mach viel über positive Bestätigung und nicht über "Druck".


    Und bitte bitte bitte - geh nicht zu einer Hundeschule, wo niemand Ahnung von dieser speziellen Rasse hat.
    Malis sind anders. Die sehen nur nach "Hund" aus.



    Nur mal ganz nebenbei - haste mal gesehen, wie Malis spielen und wie andere Hunde spielen? Das reicht, um zu merken, dass die alle nicht ganz dicht sind... :mrgreen:

  • Die erste Verletzung war kaum verheilt da ereilte sie dasselbe Schicksal das zweite Mal. Allerdings an der Hinterpfote. Nach dem ersten Verbandwechsel sah alles gut aus. Am nächsten morgen hatte sie angefangen nur noch auf drei Pfoten zu laufen. Bin dann direkt wieder zum Tierarzt. Als der Verband ab war, konnte man das Problem direkt erkennen. Der Verband war zu eng und hat die Pfote gigantisch anschwellen lassen.


    Er konnte danach keinen Verband mehr dran machen. Draußen ziehe ich ihr jetzt so einen Neoprenschuh an und drinnen zieh ich den wieder aus, weil sie doch zu sehr darin schwitzt. Auf die Wunde mache ich ihr mehrmals täglich eine Tinktur. Antibiotika bekommt sie jetzt nicht mehr.


    Ich geh zu einem Hundeplatz, bei dem einige Hundeführer mit ihren Malis sind. Aber die letzten drei Wochen kann ich nicht.

    Gruss
    Ghost


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    R.v.Weizsäcker

  • Habt ihr dort Schutzdienstarbeit begonnen? War sie vorher entspannter? Was macht ihr sonst zusammen?
    Nur Arbeit, die körperlich schlaucht? Oder auch etwas, was den Kopf beansprucht?


    Hol dir mal Informationen über ZOS ein. Bei Verletzungspausen ist das eine gute Möglichkeit, in den eigenen vier Wänden was zu machen. Kopfarbeit ist weitaus anspruchsvoller als man denkt - und die körperliche Erschöpfung lässt die dann auch mal ein paar Minuten entspannen.


    Ich bin damals auch deutlich mehr als ´ne Stunde mit meiner Lütten spazieren gewesen, dann war sie schwimmen und toben, dann im Anschluss knapp 25 Kilometer Inlineskaten - und was war? Nix. Eben schnell was trinken, fünf Minuten Ruhe und schon stand sie wieder voll im Saft. Unkaputtbar.


    Als dann mit ernsthafter (Nasen-)Arbeit begonnen wurde, hab ich sie das erste Mal ´ne Stunde platt bekommen. Sie lag da und war schön fertig. Und es gefiel ihr offensichtlich.
    Die Stunden darauf war sie entpannt und wirkte richtig zufrieden.
    Wenn ich nicht mit ihr arbeite, geht das ein paar Tage, danach fängt sie an und baut Bockmist.
    Für sowas eignet sich dann halt ZOS. Wenn du einen Hund aus einer Leistungslinie hast, gelten teilweise noch andere Maßstäbe als beim "Durchschnitts-Malinois".


    HuPla ist generell nicht schlecht, aber vielleicht auch nicht unbedingt gut.
    Such nach etwas, mit dem ihr beide zufrieden seid.
    Unterordnung und Revierarbeit ist nicht unbedingt das Maß der Dinge - und einmal pro Woche ein paar Stunden auf´n Platz gehen reicht eventuell auch nicht aus.


    Wie sieht es im Stadtbereich aus? Hast du die Möglichkeit, dich beispielsweise (parallel zur Arbeit mit dem Hund!) einfach mal täglich ne halbe Stunde mit ihr in ein Café zu setzen? Idealerweise nicht auf´m platten Land, sondern angefangen in einer Kleinstadt-Fußgängerzone zu schwach frequentierten Zeiten.


    Eine Woche täglich (!) ´ne halbe Stunde hinsetzen, Kaffee trinken, dann durch die Fußgängerzone gehen, ab ins Auto, auf direktem Weg nach Hause, Ruhephase.


    In der Folgewoche in die gleiche Lokalität, nur zu Zeiten, in denen mehr Leute unterwegs sind.
    Die darauf folgende Wochen dann genauso verfahren, nur vielleicht in einer größeren Stadt. Das dann mal ein paar Wochen durchziehen. Das beruhigt häufig ungemein - sowohl Hund, als auch Herrchen...
    Wenn Herrchen entspannt ist, überträgt sich das. Ich würde es auf einen Versuch ankommen lassen.


    Alternativ meld dich mal im Mali-Forum (http://www.malinois-forum.de) an. Du wirst sehen, dass du mit den Problemen nicht unbedingt alleine bist...

  • Stadt, Strassenkaffee und Fußgängerzone mach ich sehr häufig mit ihr. Seit ihrer zweiten Verletzung, ist das fast unmöglich. Da sie allerdings zeitgleich läufig wurde, meinte der Tierarzt, dass es dadurch kommen kann.


    Ich gehe täglich minimum 2 Stunden mit ihr raus. Hab allerdings eine 20 m Laufleine. Mit einer Frisbeescheibe oder einem Ball, powert sie sich richtig aus.

    Gruss
    Ghost


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    R.v.Weizsäcker

  • Das sind aber dann halt nur Dinge, die sie körperlich schlauchen. Bei solchen Spielchen kann der Tag gar nicht genug Stunden haben. Viele Hunde "laufen sich frei". Bei meinem Maligator brauch ich damit gar nicht anfangen. Dann bin ich völlig platt und sie schreit nach Beschäftigung.


    Ich kann nur anraten, sich intensiv mit dem Hund und verschiedenen Arbeiten zu beschäftigen.
    Die Hitze kann zum aktuellen Verhalten beitragen, ich tippe aber, dass es eine andere Ursache hat - und das könnte auch absolute Unterforderung sein. Hunde brauchen ein Ventil - das kann Bewegung, Streicheleinheiten oder auch adäquate Arbeit sein. Ein Mali ist generell erstmal nur für den "Beruf" geschaffen worden. Gib ihr einen Job!


    Fang mit Nasenarbeit an - sei es durch Fährtenarbeit oder auch im Rettungshundebereich.


    Ball und Frisbee können höchstens eine Ergänzung, aber keine "Dauerlösung" sein.
    Wenn Du ihr kein Ventil bietest, sucht sie sich eins. Das kann sogar brandgefährlich werden, ich weise (auch wenn es vielleicht viel zu früh oder auch falsch ist) mal vorsichtshalber auf Stereotypien hin, die durchaus auch durch Aggressionen gezeigt werden können.


    Mach was - und wenn Du meinst, schon viel mit ihr zu machen, mach mehr!

  • genau stinkefuchs, ich sehe das auch so wie du schon ausführlich geschrieben hast. vll noch eins, nicht jeder mali ist gleich. ich arbeite fast ausschliesslich mit malis und sie sind doch alle irgendwie unterschiedlich. trieb macht nicht immer blöd:-) das stichwort, wie du schon anführtest ist, triebkontrolle.
    ghost: generell ist hupla immer gut wenn es der richtige verein ist. da kannst du gehorsam, fährten und schutzdienst machen.
    zos ist eine sehr gute ergänzung zum alltag, kann ich dir wärmstens empfehlen. wenn du (oder auch jeder andere) hintergrundwissen zu weiteren suchaufgaben wzb. vermisstensuch, personensuch etc. haben möchtest, dann gibt doch mal laut:-)
    eins vll noch: mit der hitze hat das sicher nichts zu tun, zumindest ist mir das in 17 jahren noch nicht untergekommen:-)


    in diesen sinne, beste güße

    wenn dir dein hund das liebste ist, so denk nicht es wär sünde, dein hund bleibt dir im sturme treu, der mensch nicht mal im winde.

  • Danke für eure Tips
    Natürlich bin ich an allem was die Ausbildung und auch ZOS betrifft, sehr interessiert.

    Gruss
    Ghost


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    R.v.Weizsäcker

  • Hmmm...meine DSH Hündin ist während der Läufigkeit auch extrem griffiger, anderen Hunden gegenüber aber auch bei mir oder Fremden. Ansonsten hilft nicht nur mehr Kopfarbeit sondern auch ne klare konsequente Ansage an die Madame. :wink:

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