Probleme bei einem Job

  • Hallo Leute,


    ich bin momentan als Aushilfe (Minijob) bei einem Sicherheitsunternehmen angestellt. Wir waren als Subunternehmen am Wochenende auf einem Festival. Außer uns waren anscheinend noch mindestens 5 weitere Unternehmen gebucht. Unser Cheff war leider nicht dabei. Wie ich an den herausgegebenen Dienstausweisen sehen konnte, war die Mehrheit der Leute ohne §34a Prüfung.


    Das Sicherheitsunternehmen an das wir vermietet wurden hat dann folgende Regeln aufgestellt:
    Kein Essen und Trinken oder Rauchen in der Öffentlichkeit, nicht sitzen.


    Meine erste Aufgabe war, an einer öffentlichen Straße zu stehen und nur die Leute auf eine andere öffentliche Straße zum Parkplatz abbiegen zu lassen, die einen VIP Pass hatten. Ich habe dann gefragt, ob wir in der Zeit das Hausrecht auf der Straße haben, doch meine Frage wurde mit: Entweder machst du das oder du fährst nach Hause abgeschmettert. Da ich der Fahrer war und wir mit 8 Leuten vor Ort für 10 Stunden gebucht waren (und mein Cheff nicht erreichbar war), habe ich trotzdem den Verkehr geregelt.


    Ich weiß nicht, was passiert ist, aber nach ca. 4 Stunden ist mindestens die Hälfte des Sicherheitspersonals abgehauen. Somit gab es für meine Position keine Vertretung => ich konnte nichts essen und auch nichts trinken, bei 34°C im Schatten und ohne Funk. Ich habe drei Leute vom Sicherheitspersonal, die vorbeigekommen sind, angesprochen, dass ich Vertretung brauche, mir wurde aber niemand geschickt. War scheiße, aber ich konnte es trotzdem noch ganz gut aushalten.


    Doch als um 21 Uhr ich immer noch an der gleichen Position stand, in schwarzer Hose und grünem T-Shirt mit grauem aufdruck (alles relativ Kontrastarm) - ohne Warnweste!!!, habe ich dann auf alles gepfiffen und bin abgehauen und bin was essen und trinken aber vor allem aufs Klo gegangen und habe am Eingang gesagt, dass meine Position Vertretung braucht. Ich habe also quasi meine mir gesetzlich zustehende Pause genutzt.


    Als ich nach ca. 25 Minuten am Eingang war, stand dort bereits der Einsatzleiter und hat mich versucht zusammenzuscheißen. Da er zu dem Zeitpunkt mit mir nur noch drei §34a Leute hatte, wurde ich wieder an die Arbeit geschickt. Diesmal mit meiner geforderten Warnweste. Doch beim Check-Out gab es wieder Stress zwischen dem Einsatzleiter und offensichtlich der Cheffin der leitenden Sicherheitsfirma.


    Meine Frage wäre, wie viel ihr euch bei dem Job gefallen lasst. Für den Job brauche ich vor allem zwei Sachen: Mein sauberes Führungszeugnis und meine Gesundheit. Deshalb finde ich es schon richtig, z.B. zu kontrollieren ob ich an einer Straße tatsächlich das Hausrecht habe, wenn ich dort den Verkehr regele. Denn die Strafanzeige bzw. die Owi bekomme ich und nicht das Sicherheitsunternehmen. Genauso auch bei der Gesundheit. Ja es können immer wieder gefährliche Situationen auftauchen. Aber auf einer Straße ohne Warnweste in Kontrastarmer dunkler Kleidung zu stehen - das muss einfach nicht sein.


    Was hättet ihr denn gemacht? Hättet ihr den Einsatz abgebrochen?

  • Zitat von Torben.S

    Das Sicherheitsunternehmen an das wir vermietet wurden (...)

    Arbeitnehmerüberlassung?


    Zitat von Torben.S

    Meine erste Aufgabe war, an einer öffentlichen Straße zu stehen und nur die Leute auf eine andere öffentliche Straße zum Parkplatz abbiegen zu lassen, die einen VIP Pass hatten. Ich habe dann gefragt, ob wir in der Zeit das Hausrecht auf der Straße haben (...)
    ...habe ich trotzdem den Verkehr geregelt.

    Den Verkehr kannst Du auf privatem Grund regeln. Auf öffentlichem Grund gibt es eine "Firma", die in aller Regel zweifarbige Autos mit Blaulicht hat.
    Bis auf wenige Ausnahmen darf nichtmal die Feuerwehr regeln, die dürfen nur sperren.


    Zitat von Torben.S

    Meine Frage wäre, wie viel ihr euch bei dem Job gefallen lasst. Für den Job brauche ich vor allem zwei Sachen: Mein sauberes Führungszeugnis und meine Gesundheit. Deshalb finde ich es schon richtig, z.B. zu kontrollieren ob ich an einer Straße tatsächlich das Hausrecht habe, wenn ich dort den Verkehr regele. Denn die Strafanzeige bzw. die Owi bekomme ich und nicht das Sicherheitsunternehmen. Genauso auch bei der Gesundheit. Ja es können immer wieder gefährliche Situationen auftauchen. Aber auf einer Straße ohne Warnweste in Kontrastarmer dunkler Kleidung zu stehen - das muss einfach nicht sein.

    Wie willst Du das kontrollieren? Sondernutzungserlaubnis der zuständigen Behörde einsehen?


    Zitat von Torben.S

    Hättet ihr den Einsatz abgebrochen?

    Ja. Ohne wenn und aber.

  • Eine an eine schattige Stelle gestellte Flasche Wasser, eine selbst mitgebrachte Warnweste für immerhin ganze 2 Euro und die Telefonnummer von Einsatzleitung und "Cheffin" hätte hier vermutlich Wunder gewirkt. Aber hey... :roll:

  • Die rechtlichen Punkte mal außer Acht gelassen - wir wissen alle, wie es läuft.
    Aber muss man das so hinnehmen?


    Warum muss der Arbeitnehmer bei einer Tätigkeit im öffentlichen Verkehrsraum hinter einer Warnweste für zwei Euro herbetteln? Warum wird kein Wasser ausgeschenkt? Warum gibt es keine Schutzmöglichkeiten gegen die Sonneneinstrahlung?
    Soll sich jeder selbst seinen Scheiß mitbringen?
    Zur Arbeit??


    Dann könnte man auch argumentieren, dass die Revierfahrer sich ihr Streifenfahrzeug mitbringen müssen oder Kollegen aus dem GuW zusammenschmeißen, damit sie sich einen Panzer kaufen.
    Es fängt im ganz kleinen Bereich an. Hier bei ´ner Flasche Wasser und einer Warnweste!
    Was kommt danach?


    Mein Kalender sagt, wir haben Sommer. Zu dieser Zeit ist mit höheren Temperaturen zu rechnen.
    Da kümmere ich mich im Vorfeld um solche Dinge. Das gehört einfach dazu.


    Wenn ich mit dem Auftraggeber spreche, wird sowas angeschnitten. Entweder er zahlt die Getränke oder der Satz wird entsprechend angepasst. Erklärung zur Anpassung ist einfach. Sommer!


    Es kann und darf nicht sein, dass sowas passiert. Punkt.
    Wenn es doch so gehandhabt wird, gibt es Diskussionsbedarf. Mit dem Verantwortlichen, der (Gewerbeaufsichts-)Behörde und mit dem Rechtsanwalt...


    Nur weil man keine besonders hohen Erwartungen an das Personal stellen muss, heißt das nicht, dass ich mit dem Personal machen kann, was ich will.

  • Naja, Getränke gab es kostenfrei. Nur war das Problem, dass ich die Position nicht verlassen durfte um mir etwas zu holen. Außerdem war es uns nicht erlaubt in der Öffentlichkeit zu trinken. Also nix irgendwo die Flasche hinstellen und dann immer wieder hingehen und trinken.


    Das zweite Problem ist die angesprochene Warnweste. Aber dazu muss man eben wissen, wie solche Aufträge ablaufen. Wir als Securitys wussten, dass wir bei der Veranstaltung xyz mit dabei sind und dass der Check-In um die Uhrzeit ist. Welche Aufgabe wir bekommen und ob wir die ganze Zeit die gleiche Aufgabe haben werden, das wusste von uns keiner. Sorry und ich kann nicht einfach mal auf Verdacht alles Mögliche und unmögliche mitbringen.


    Die andere Frage wäre, was denn passiert wäre, wenn ich den Einsatz abgebrochen hätte. Ich war der Fahrer, mit mir waren wir 8 Leute. Auf die Veranstaltung wäre ich nicht draufgekommen, also hätte ich entweder alleine die restliche Zeit im Auto sitzen müssen, was bei der Sonne keinen Spaß macht oder alle anderen Leute einpacken und wieder mitnehmen. Nur frage ich mich, wie mein Arbeitgeber reagiert hätte, wenn ich das getan hätte. Mit ihm habe ich über das Thema noch nicht gesprochen, da er / wir jetzt aktuell viel Arbeit haben und er für solche "wie soll ich mich in Zukunft verhalten" Sachen keinen Kopf hat.

  • Also, in der Öffentlichkeit nicht trinken geht schon mal gar nicht, Verstoß gegen die Menschenwürde, denn trinken ist ein Grundbedürfnis. Und diese gehen bekanntlich über alles. Nennt man auch Pflicht zur Gesunderhaltung. Dazu sind Arbeitnehmer und Arbeitgeber verpflichtet

  • Zitat von stinkefuchs

    Die rechtlichen Punkte mal außer Acht gelassen - wir wissen alle, wie es läuft.


    Alle? Ein Wunschtraum...


    Zitat von stinkefuchs

    Warum muss der Arbeitnehmer bei einer Tätigkeit im öffentlichen Verkehrsraum hinter einer Warnweste für zwei Euro herbetteln? Warum wird kein Wasser ausgeschenkt? Warum gibt es keine Schutzmöglichkeiten gegen die Sonneneinstrahlung?
    Soll sich jeder selbst seinen Scheiß mitbringen?
    Zur Arbeit??
    (...)
    Mein Kalender sagt, wir haben Sommer. Zu dieser Zeit ist mit höheren Temperaturen zu rechnen.
    Da kümmere ich mich im Vorfeld um solche Dinge. Das gehört einfach dazu.


    Richtig, das gehört einfach dazu. Da gibt es auch klare, verbindliche Regelungen, denen sich kein Arbeitgeber entziehen kann.
    Aber Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz kostet ja nur und ist unwichtig. Gesetzliche Verpflichtung? Pff, mir doch egal.


    Dann aber bitte nicht wundern, wenn im nächsten Jahr die BG-Beiträge trotz gleicher Mitarbeiterzahl mal wieder höher ausfallen. Das, was man in vernünftige Maßnahmen in Sachen Arbeitsschutz investiert, könnte über daraus resultierenden fallenden BG-Beiträgen (weil weniger passiert) schnell doppelt und dreifach wieder drin sein - wenn denn jeder mitziehen würde. Aber viele zahlen lieber unnötig hohe Beiträge an die BG, so scheint es.

    "Was ich anpacke, klappt immer..... ...manchmal
    Mike Lowrey - Bad Boys


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  • Wenn man nur Ordner beschäftigt, die dann als Büro- oder Reinigungs- oder wasweißich-Kräfte angemeldet sind (wenn überhaupt), wird das mit der VBG wohl nur wenig interessieren.


    Ich sag es mal kurz und knapp:
    Der Fisch stinkt vom Kopf her und für mich ist diese Art der Durchführung ein Spiegelbild für die erbrachte Qualiät einer Dienstleistung.


    Geht gar nicht.

  • Zitat von Om.Shanti

    Also, in der Öffentlichkeit nicht trinken geht schon mal gar nicht, Verstoß gegen die Menschenwürde,


    Ob das nun so ist oder nicht, lass ich mal dahingestellt. Es ist mir schlicht egal. Ich möcht euch Jammerer mal bei einer Observation o. ä. sehen.

  • Zitat von stinkefuchs

    Wenn man nur Ordner beschäftigt, die dann als Büro- oder Reinigungs- oder wasweißich-Kräfte angemeldet sind (wenn überhaupt), wird das mit der VBG wohl nur wenig interessieren.


    Solange wir von einem Bewachungsunternehmen reden, ist es vollkommen egal, als was dessen Angestellte (offiziell) beschäftigt sind. Der Lohnbuchhalter ist genauso bei der VBG versichert wie die Putzfrau oder eben der Wachmann. Und für die Beiträge ist es daher auch egal. Die sind gleich, da hier nur die Mitarbeiterzahl und die Branche des Unternehmens (Gefahrklasse, Gefahrtarif) entscheidend sind.



    Zitat von stinkefuchs

    Ich sag es mal kurz und knapp:
    Der Fisch stinkt vom Kopf her und für mich ist diese Art der Durchführung ein Spiegelbild für die erbrachte Qualiät einer Dienstleistung.


    Geht gar nicht.


    Da geb ich dir Recht.

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  • Morgen zusammen,


    also ich bin ja mal wieder hin- und hergerissen.


    Ich kann dies aus beiden Sichten sehen und handhabe es entsprechend.


    Als Sicherheitsmitarbeiter:
    Ich habe immer zu trinken und essen dabei. Egal ob ich es brauche oder nicht. Dazu die m.Meinung nach passende Ausrüstung (Warnweste natürlich nicht) + Jacke + Pullover. Man weiß ja nie worauf man sich einlässt am Tag.
    Handy ist immer aufgeladen und Nummer von Vorgesetzten.
    Dem zuständigen Einsatzleiter hätte ich nach paar Stunden schon gesagt, das er sich kümmern möchte.


    Als Vorgesetzter:
    Man sitzt ja vorher mit dem Kunden zusammen und bespricht diese Themen. Es ist Sommer und nicht nur warm!
    Wir haben demnächst auch eine Veranstaltung im Freien. Dort werden nun Getränke, Schattenplätze (Sonnenschirme) und entsprechend 1 / 2 Mann Bestreifung zusätzlich gestellt, damit über längere Zeit auch eine Ablösung für die Bedürfnisse bereitsteht + mich.
    Und ich steh dann auch mal zur Ablöse in der Sonne.


    Und zum Thema Ausrüstung:
    Nach starken Regen hat mich ein Mitarbeiter um Regenjacken gebeten. Diese wurde dann gekauft und was passiert? Naja, grün ist nicht meine Farbe, steh ich lieber im Regen.


    AH65
    Das ist richtig und da zählt die eigene Vorbereitung auf die Arbeit. Viele haben halt noch nicht richtig gearbeitet :wink:


    Tom

  • Zitat von guardian_bw

    Solange wir von einem Bewachungsunternehmen reden, ist es vollkommen egal, als was dessen Angestellte (offiziell) beschäftigt sind. Der Lohnbuchhalter ist genauso bei der VBG versichert wie die Putzfrau oder eben der Wachmann. Und für die Beiträge ist es daher auch egal. Die sind gleich, da hier nur die Mitarbeiterzahl und die Branche des Unternehmens (Gefahrklasse, Gefahrtarif) entscheidend sind.


    Wenn wir von einem Bewachungsunternehmen reden, ja...

  • Zitat von Tom511


    Ich habe immer zu trinken und essen dabei. Egal ob ich es brauche oder nicht. Dazu die m.Meinung nach passende Ausrüstung (Warnweste natürlich nicht) + Jacke + Pullover. Man weiß ja nie worauf man sich einlässt am Tag.


    Mit Essen und Trinken hast du sicherlich recht. Wie sieht es aber mit der Ausrüstung aus? Ich habe in der Regel nur das mit, was ich immer mithabe + bei einigen Einsätzen meine Weste. Jacke und Pullover muss man irgendwo deponieren. Bei einigen Einsätzen kann ich es in meinem Wagen oder im Firmen-Wagen machen. Wenn die Karre aber ganz weit weg steht, bringen die Sachen auch wenig, wenn der Regen kommt.


    Ich finde es auch sehr problematisch, dass die Mitarbeiter bei Veranstaltungen vorher nur selten gesagt bekommen, was deren Aufgabe sein wird und alles mehr oder weniger improvisiert abläuft: An welcher Position können wir gerade jemanden abziehen, da momentan "wichtigeres" zu erledigen ist?

  • Also wir reden jetzt nicht von Urlaubsgepäck.


    Ich habe ein kleine Sporttasche in der ich vieles mitnehmen kann. Diese habe ich bisher immer in Reichweite gehabt und dies egal auf welcher Veranstaltung. Meiner Meinung nach besteht immer die Möglichkeit.


    Die Frage ist immer was man als Ausrüstung definiert.
    - Handy + Ladegerät
    - Pullover
    - Jacke
    - Multifunktionwerkzeug (absolut kein muss / must have)
    - Maglite
    - kleine LED-Lenser am Gürtel
    - Handschuhe
    - Essen / Trinken
    - Basecap / Mütze für Sonne / Winter


    Und was benötige ich nun noch? Die Weste vielleicht noch und dann bin ich eigentlich komplett ausgerüstet. Fehlt was? Das alles ist nicht die Welt und in einer kleinen Tasche immer dabei. Auf seperate Sachen wie Stichschutzweste (Discotheken/ Bierzelt) sehe ich nun ab.


    Vielleicht sehe ich das auch falsch, aber was ist daran hinderlich für die eingesetzten MA eine ordentliche Planung zu machen?
    Ich suche sogar per Goo** Earth Satellitenbilder raus und beschrifte die mit Standort. Zusätzlich bei dann noch Fahrpläne für die öffentlichen Nahverkehr + für Fahrer die Parkplätze. Natürlich kein muss, aber ich will doch das alles gut abläuft oder?

  • Nicht wirklich... wenn ich mal wieder am PC bin, verschiebe ich. Am Tablet/Smartphone ist das ne Fummelei...

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