Wieso sind Securitys so schlecht ausgebildet?

    • Erster Beitrag

    Hey!
    Ich erlebe immer wieder bei der Arbeit, wie schlecht die Securitys insbesondere auf deren Rechte ausgebildet sind. Als ich heute eine Online-Bestellung in einer Filiale abgeholt habe, hat der Security am Ausgang wirklich den Vogel abgeschossen. Zugegeben - ich habe alle meine Rechte ausgenutzt und wollte mit meinem Eigentum das Haus verlassen, ohne dass der Security einen Blick auf die Rechnung wirft.


    Nicht nur, dass der Herr am Ausgang laut geworden ist und mich gefragt hat, ob ich irgendwelche psychischen Probleme hätte, aber seine rechtliche Argumentation war völlig für die Katz:
    Mir wurden vom Ladeninhaber die Hauseigentümerrechte übertragen. Ich darf deshalb die Waren kontrollieren und sie auch vorläufig festnehmen, wenn Sie mich die Ware und Belege dazu nicht kontrollieren lassen! *facepalm*


    Meine Hinweise auf § 240 StGB, als er sich mir in den Weg gestellt hat oder auf § 239 StGB wenn er mich festhalten wollen würde, hat er ignoriert und auf seine Hauseigentümerrechte verwiesen.


    Ach ja, der gute Herr hatte auch keinen Dienstausweis offen getragen.


    Ich frage mich deshalb momentan, wieso es so viele Leute gibt, die schlecht ausgebildet sind, nicht argumentieren können, vom Recht wenig bis keine Ahnung haben, laut und beleidigend werden und bei Stress anfangen zu schwimmen?

  • Zitat von guardian_bw


    ... wird man immer auf der untersten Tarifstufe bleiben - sofern man nicht überdurchschnittliche Leistungen an den Tag legt. Dauerhaft, und nicht nur wenn der Chef schaut.


    Überdurchschnittliche Leistungen?
    "Hey, ich stand heute überdurchschnittlich gut an einer Tür und habe sie bewacht." Dummerweise gibt es auch Menschen, die nicht einmal das hinbekommen.


    Wenn ich mir die Leute anschaue, mit denen ich zusammen arbeite, dann frage ich mich momentan, was eine durchschnittliche Leistung überhaupt ist. Bei der Veranstaltung heute waren wir 4 Leute mit §34a und 8 ohne. Da liege ich schon mal überm Schnitt. Dann bin ich einer der wenigen aus der Firma, die einen Führerschein haben, ein gewisses Alter haben oder sich trauen die Verantwortung für mehrere andere Menschenleben zu übernehmen und da heute kein Firmenfahrzeug frei war, bin ich mit drei weiteren Securitys mit meinem Auto (Mittelklasse, Bj 2013) zur Veranstaltung gefahren, 1 Stunde und 70km einfacher Weg. Heute war ich der einzige, der nicht raucht. Deshalb arbeite ich eh schon mehr, als die anderen. Und von der Zuverlässigkeit will ich garnicht erst reden.


    Andere kommen nicht zu Einsätzen, verlassen ihre Positionen, sprechen nicht einmal deutsch (bei Veranstaltungen, bei denen es unklug ist türkisch zu sprechen) aber dennoch verdienen wir alle das gleiche. Da kann ich es schon verstehen, dass andere einfach resignieren und einfach nur noch das Nötigste machen.
    (Ich glaube, man merkt, dass ich nach dem Einsatz heute etwas angepisst bin)


    Zitat von guardian_bw


    Das habe ich u.a. durch Fortbildungen erreicht, aber eben auch durch Leistung. Ich habe mich aber auch früh spezialisiert, und das in einem Bereich, in dem Fachkräfte tatsächlich gesucht werden und in dem daher auch selten der Tarif das Maximum darstellt.


    Und wo genau siehst du heute noch einen noch nicht übersättigten Markt für Sicherheitspersonal?


    Zitat von guardian_bw


    Das private Sicherheitsgewerbe benötigt ganz sicher nicht mehr Rechte als heute.
    Man könnte darüber nachdenken, wenn es anders laufen würde als heute: In Hessen z.B. ist die Beleihung hoheitlicher Rechte nach dem HSOG für kommunale Ordnungsdienste durch das Bewachungsgewerbe möglich.
    Solange aber nicht die Mindest"qualifikation" in diesem Bereich deutlich erhöht wird, sondern bei der SKP nach §34a GewO bleibt, bin ich strikt dagegen.


    Dann stelle ich dir mal folgende Fragen:
    Wieso sollte nicht ein privater Sicherheitsdienst bei einem Unfall rausfahren und den Unfall aufnehmen?
    Wieso sollte nicht ein privater Sicherheitsdienst am Flughafen stehen und einreisende kontrollieren?
    Wieso sollte nicht ein privater Sicherheitsdienst vermisste Personen im Wald suchen?


    Stattdessen bindet sich ein Polizist ein Strick um die Hüfte und ein anderer hält ihn fest. What could possibly go wrong?


    Aber in dem Zusammenhang lohnt es sich mal etwas über den Tellerrand zu schauen. Die PCASP Jungs brauchen auch eine Zertifizierung nach ISO/PAS 28007. Ähnliche Konzepte könnte es auch hier geben.

  • das ist ne zertifizierung für maritime sicherheit. habe mich mit dem thema nicht befasst, aber ich glaube das ist in D auch vorgeschrieben, wenn man in diesem bereich tätig ist.


    von zertifizierungen halte ich aber insgesamt nur bedingt etwas, ein gutes beispiel und ein richtiger schritt war die DIN 77200 die anforderungen an die qualität von sicherheitsdienstleistungen beschreibt und in der zb für bestimmte leistungen bestimmte mindestqualifikationen gefordert sind, sinn dahinter ist, daß ein unternehmen mit dieser DIN in der hand eine leistung zb nach stufe 2 oder 3 ausschreiben kann. dann muß sich das an der ausschreibung teilnehmende unternehmen gedanken darüber machen ob die kriterien haltbar sind, und mit welchem personal etc... so ist das ganze auch gedacht.
    es ist nicht dazu gedacht sich "zertifizieren" zu lassen, das steht sogar explizit ganz vorne in der din "dies ist keine zertifizierungsgrundlage" (fast wörtlich), dennoch gibt es viele sicherheitsfirmen die irgendwo ein "wir sind nach DIN 77200 zertifiziert" zettelchen hängen haben... da hat halt die firma das ding nichtmal gelesen, und dem zertifizierer wars egal, hauptsache irgendwer bezahlt für irgendwas...


    und auch wenn die frage nicht mir galt: einen übersättigten markt für sicherheitspersonal sehe ich icht, nur viele firmen die händeringend leute suchen! klar gibts auch viele bewerber die aber auch schnell wieder weg sind, aber je anspruchsvoller die tätigkeiten sind, desto schwieriger ist es, das passende personal zu finden!
    genau das beschreibt ja schon dein (zugegeben hartes) beispiel: wer den 34a nichtmal hat (unterrichtung oder Sachkunde) der darf garnicht erst arbeiten, gehört also (wenn derjenige was taugt) ganz schnell geschult oder eben sofort entlassen. Führerschein erwarte ich zwar nicht, ist aber absolut sinnvoll und noch nichts aussergewöhnliches, gewisses Alter und persönliche Reife.. die kommen beide mit der Zeit, beim anderen früher, beim anderen später.. Und auch mal nen Privatwagen zu nutzen finde ich jetzt auch noch keine überragende Leistung, aber ist natürlich nett und solange die Firma den Sprit zuschießt auch ok. Ich rauche auch nicht, habe aber auch kein Problem mit rauchenden Kollegen, sowas gibts in jeder Firma. Mit einem "mehr" an Leistungsbereitschaft assoziiere ich eigentlcih weniger solche sachen als vielmehr auch die Bereitschaft unplanmäßig Lücken zu füllen, übergeordnete Tätigkeiten mitzuübernehmen, aber auch nachgeordnete mitzusteuern und auch den unfähigeren Kollegen bei Ihrer Arbeit zu helfen, denn im Ergebnis seid ihr gemeinsam für das Verantwortlich was am Ende rauskommt, du siehst ich denke hier nen Teamgedanken an.. Die Bereitschaft auch mal noch was dazuzulernen, auch in der eigenen Freizeit sich weitere Fähigkeiten anzueignen gehört genauso dazu.. ich hab zB in den letzten 3 Jahren privat ca 20.000,-€ (!) für weiterbildungen ausgegeben, die mir das FA noch nichtmal als berufsbezogen anerkannt hat. fakt ist aber: sie sind es, und dadurch konnte ich auch mein einkommen anheben und sichern... für mich lohnt sich sowas trotzdem unterm strich, auch ohne daß ichs absetzen konnte, und wenn ich dadurch sagen wir 4000 im jahr mehr verdiene und das 10 jahre lang hab ich ne rendite die mir meine bank nie bietet... und das geht auch im kleineren rahmen: ich hab vor ein paar jahren mal für die prüfung zur fachkraft für schutz und sicherheit (externenprüfung ohne lehre, aufgrund von berufserfahrung zugelassen) 150,- prüfungsgebühr, dazu ein paar bücher, hotel in der prüfungswoche und anfahrt dorthin insgesamt keine 450,- ausgegeben. Heute liegt der Tariflohn einer Fachkraft ca 3€/h höher als der einer ungelernten Kraft mit "nur" der Sachkundeprüfung, bei 160h im Monat sind die kosten also bereits nach weniger als einem Monat wieder komplett drin!!! Da frage ich mich doch, warum machen das die hochmotivierten leistungsbereiten Sicherheitsmitarbeiter nicht alle so!?
    Zulassungsvoraussetzung zur Externen-Prüfung Fachkraft Schutz und Sicherheit: 4,5 Jahre Berufserfahrung in der Sicherheit
    Zulassungsvoraussetzung zur Externen-Prüfung Servicekraft Schutz und SIcherheit: 3 Jahre Berufserfahrung in der Sicherheit
    Zulassungsvoraussetzung zur Prüfung "Geprüfte Schutz und Sicherheitskraft"´: 2 Jahre in der Sicherheit plus vorheriger Berufsabschluß in irgendeinem Beruf
    oder 5 Jahre Berufserfahrung davon 3 in der Sicherheit


    auf alle 3 kann man sich selbst vorbereiten, alle sind schaffbar alle bringen euch weiter!
    go for it!
    und nen Meister gibts danach auch noch als nächstes Ziel..

  • Zitat von D_R

    Die PCASP Jungs brauchen auch eine Zertifizierung nach ISO/PAS 28007.


    Bitte was?


    Mitarbeiter eines in Deutschland nach SeeBewachV zertifizierten (maritimen) Sicherheitsnunternehmens müssen nach §7 SeeBewachV dem einstellenden Unternehmen gegenüber die in §10 SeeBewachV (und der dazugehörigen Anlage) aufgeführten Kenntnisse nachweisen. Das Unternehmen hat dies zu überprüfen und zu dokumentieren.


    Zertifiziert ist dabei das Unternehmen, nicht der Mitarbeiter selbst.


    Bei nur einer Handvoll zertifizierter Unternehmen und der politischen Bedeutung dieses Themas ist der Kontrolldruck äusserst hoch und die Wahrscheinlichkeit einer zeitnahen entsprechenden Betriebsprüfung dürfte nahe 1 liegen.


    Wenn ich dieses Prinzip auf die Vielzahl (und Qualität) aller Sicherheitsfirmen und -klitschen in Deutschland übertragen würde, käme dabei das reinste Chaos heraus. Danke, aber danke nein... :roll:


    ISO/PAS 28007 ist freiwilliger Krams und entstammt der Idee der Briten, für eine wirliche Qualitätssicherung oder gar einen Qualifikationsnachweis der Mitarbeiter ist das nur eingeschränkt geeignet.

  • Zitat von plastus


    und auch wenn die frage nicht mir galt: einen übersättigten markt für sicherheitspersonal sehe ich icht, nur viele firmen die händeringend leute suchen! klar gibts auch viele bewerber die aber auch schnell wieder weg sind, aber je anspruchsvoller die tätigkeiten sind, desto schwieriger ist es, das passende personal zu finden!
    genau das beschreibt ja schon dein (zugegeben hartes) beispiel: wer den 34a nichtmal hat (unterrichtung oder Sachkunde) der darf garnicht erst arbeiten, gehört also (wenn derjenige was taugt) ganz schnell geschult oder eben sofort entlassen.


    In welchen Bereichen siehst du denn einen Markt?


    Veranstaltungsschutz? Ja, Personal wird da benötigt - Eventweise. Aber mehr als Tarif zahlen die trotzdem nicht.


    GWT? Da wird Personal nur dann benötigt, wenn viel Bargeld unterwegs ist, z.B. zu Weihnachten. Sonst sind Werttransporte eher selten. Und da haben die Firmen schon das Stammpersonal. In solche Firmen kommt man dann nur über Beziehungen rein.


    CP/PS? Echte Aufträge in dem Bereich sind auch selten und dafür gibt es Spezialisten, die dann ein Paar Tage die Woche arbeiten, hohe Sätze verlangen und den Rest der Zeit mit Training verbringen. Sonst besteht der PS nur aus dem Fernhalten von ungewollten Personen bei Prominenten oder der PS beim Stalking. Aber auch da sind Aufträge selten und die Bezahlung leider auch nicht gut.



    Ja, ich finde, dass Ausbildungen im Sicherheitsgewerbe ein Muss ist. Allerdings muss die Ausbildung ein lohnendes Investment sein. Aber wenn ich z.B. nach einem Tactical Shooting Kurs dann Statements höre wie z.B. "Ich kann eine Ein-Mann-Armee nicht gebrauchen", dann sieht es für mich so aus, als ob die Firmen tatsächlich nur die dummen Leute haben möchte, die sie einfach irgendwo vor eine Tür stellen können und nur den Tarif bezahlen müssen.


    Peter S.
    Sorry, aber ich möchte das Maritime Sicherheit Fass gleich wieder schließen. Ist auf jeden Fall ein spannendes Thema, aber ich glaube, dass es an der Stelle zu viel wäre.

  • du beschreibst nicht ansatzweise den gesamten markt, sondern höchstens ein paar dürre ecken..


    gwt beispielsweise wird ganzjährig und tagtäglich durchgeführt, und alle gwt-firmen die ich kenne suchen permanent leute, weil auch ständig welche gehen oder gegangen werden weil sie nix taugen.. dafür braucht man auch keine kontakte oder vitamin b, sondern nur ne saubere bewerbungsmappe und die bereitschaft ein paar km zu fahren, da nicht jede gwt firma ne niederlassung vor der eigenen türe hat.


    cp/ps besteht bei weitem nicht nur aus stars und sternchen und auch sicher nicht nur im zusammenhang mit stalking oder wütenden ex-männern! zugegeben, ne nische die gewisse anforderungen stellt, aber die meisten vollzeit-psler haben nichtmal zeit für extensives training, weils soviel zu tun gibt.. und die bezahlung hier ist idR gut bis sehr gut.


    aber was du zb völlig unterschlägst ist objektschutz, der bereich in dem deutschlandweit am meisten umgesetzt wird, und zwar mit großem abstand, das besteht bei weitem nicht nur aus schranke auf, schranke zu! hat durchaus gründe warum gerade hier oft gssk/fachkraft etc verlangt und bezahlt werden, warum hier teilweise schon auf schichtleitungsebene ein meister vorhanden sein sollte/muss (zb kerntechnische anlagen) etc, und gerade hier muß man natürlich auch sehen, daß tactical shooting immer sinnvoll ist, wenn man ne waffe trägt, aber ich würde auch mal über andere weiterbildungen nachdenken, zb zusätzliche sprachen (englisch wird heutzutage erwartet, klar, aber was ist mit ner zweiten sprache wie russisch, französisch, spanisch oder arabisch, evtl auch was asiatisches?) ich hatte schon kollegen die fast alles davon sprachen, und keiner aufgrund seiner herkunft...
    oder wie wäre es mit bildung in edv oder betriebswirtschaft? wer ne niederlassung leiten will, sollte sowas beherrschen, aber auch nem objektleiter steht sowas schon sehr gut an!
    Umgangsformen wären auch ne idee.. ich hatte schon mit super-rambos zu tun, die monate mit irgendwelchen schiesstrainings etc verbracht haben.. aber beim kunden bereits beim ersten auftritt nen dermassen schlechten eindruck hinterlassen haben (und sogar bei mir obwohl ich sie sensibilisiert hatte zuvor) daß nicht nur dieser mitarbeiter nie mehr gesehen werden wollte, sondern auch die nächsten bewerber mit ähnlichen qualifikationen diesen stempel gleich mitaufgedrückt bekamen!!
    Rechtschreibung und Ausdrucksweise wären wichtig, kein Kunde will Berichte voller Schreibfehler lesen! Glaubt Ihr der Kunde setzt nen Vorschlag zur Optimierung organisatorischer Abläufe um, wenn das ncihtmal richtig geschrieben ist? (und wehe jemand sagt jetzt was zu groß-/kleinschreibung, das ist das internet, hier bin ich faul! :wink: )
    Wer als kompetent wahrgenommen werden will muß nicht sofort 42 unterschiedliche Melderarten für ne Alarmanlage kennen, sondern zuallererst den Eindruck vermitteln zu wissen wovon er überhaupt spricht. Der Kunde will auch nicht mit Fachbegriffen gelangweilt werden die er nicht versteht, denn dafür hat er UNS, die Profis! und wir sollen ihm das so aufbereitet darlegen daß er versteht was wir von ihm wollen.. Ein guter Sicherheitsmitarbeiter muß auch in der Lage sein Mängel zu sehen und was dagegen zu tun oder zumindest ne Idee zu haben... und das dann auch kommunizieren.. genau dafür werden wir bezahlt...


    ich könnte noch vieles hinzufügen, aber dann verlassen wir das thema des threads..


    Die Zeiten als ein SMA nur steif dastand und machte was man ihm sagte sind längst vorbei, heute ist mitdenken und eigeninitiative gefragt... ausser in der Schweiz, aber das ist ein anderes Thema..

  • Zitat von D_R


    Peter S.
    Sorry, aber ich möchte das Maritime Sicherheit Fass gleich wieder schließen. Ist auf jeden Fall ein spannendes Thema, aber ich glaube, dass es an der Stelle zu viel wäre.


    Du führst aber das Zertifizierungsverfahren heran, um mögliche Optionen des Einsatzes von Sicherheitsdienst-Mitarbeitern für eigentlich hoheitliche Aufgaben zur Diskussion zu stellen:


    Zitat von D_R


    Aber in dem Zusammenhang lohnt es sich mal etwas über den Tellerrand zu schauen.


    Und da ist eben der Hinweis auf das SeeBewachV-Verfahren recht schlecht gewählt, da dieses Verfahren - in einem grösseren Markt als es der Maritime ist - aufgrund der fehlenden Kontrollmöglichkeiten gänzlich ungeeignet ist.
    Wie gesagt obliegt bei den knapp zwei Handvoll Unternehmen nach §31 GewO die Überprüfung der Sachkunde der Mitarbeiter dem Unternehmen (mit dem Damoklesschwert der sogut wie sicher stattfindenden Betriebsprüfung durch eine einzige zuständige Behörde), während es bei den tausenden(?) Unternehmen nach §34 GewO der jeweils zuständigen Behörde obliegt, wovon es wiederum mehrere hundert gibt.


    Du schaust also über den falschen Tellerrand, das war der Schwerpunkt meiner Aussage.


    Zitat von D_R


    Ja, ich finde, dass Ausbildungen im Sicherheitsgewerbe ein Muss ist. Allerdings muss die Ausbildung ein lohnendes Investment sein. Aber wenn ich z.B. nach einem Tactical Shooting Kurs dann Statements höre wie z.B. "Ich kann eine Ein-Mann-Armee nicht gebrauchen", dann sieht es für mich so aus, als ob die Firmen tatsächlich nur die dummen Leute haben möchte, die sie einfach irgendwo vor eine Tür stellen können und nur den Tarif bezahlen müssen.


    Das Grundprinzip von Angebot und Nachfrage.


    Warum nimmst Du an einem "Tactical Shooting Kurs" (was ist das eigentlich genau?) teil, wenn Du nicht weisst, dass Dir der irgendwo irgendwann weiterhilft? Ja, Erhalt von Grundfertigkeiten ist wichtig, aber das gehört bei Waffenträgern IMHO eher zur Selbstverständlichkeit und hat seine Grenzen im jeweiligen Anwendungsfall. Wenn Du Dich mit so einem Kurs bei einem GWT-Unternehmen bewirbst, wirst Du vermutlich schief angeschaut, warst Du zweimal bei der VBG zum "Sicherer Umgang mit Schusswaffen bei Sicherheitsdienstleistungen" vermutlich eher nicht. Wann hast Du denn z.B. das letzte Mal Deine Waffensachkunde aufgefrischt? Etc.


    Und aus einer anderen Perspektive betrachtet: Warum sollte ein anderweitiger Arbeitgeber jemanden anstellen, der sich (nur?) über einen solchen Kurs "qualifiziert", wenn es am Markt ehemalige Behörden- und Streitkräfteangehörige gibt, die in Ihrer Dienstzeit neben einer Vielzahl an solchen Kursen und deutlich mehr fachspezifischen Ausbildungen auch noch (teils frische) praktische Einsatzerfahrung - sei es nun im In- oder Ausland - mitbringen?
    "Echte" PS-Kräfte kommen zum überwiegendem Teil aus diesem Umfeld, haben selten Probleme, eine passende Position zu finden.


    Mir persönlich würde es übrigens schon ausreichen, wenn Sicherheitsmitarbeiter wenigstens Englisch als Fremdsprache beherrschen würden (es sei denn, man hat viel mit dem grösseren, westlichen Nachbarland zu tun). Aber selbst da hapert es zu 95%, selbst in den Funktionen, in denen es wirklich wichtig wäre.


    Aber um auf's Thema zurückzukommen, formuliere ich es mal ganz provokativ:


    Meist sind "Securitys" so schlecht ausgebildet, weil das persönliche Wollen zu Mehr nicht vorhanden ist.
    Alles andere sind Ausreden.

  • Zitat von Peter S.


    Warum nimmst Du an einem "Tactical Shooting Kurs" (was ist das eigentlich genau?) teil, wenn Du nicht weisst, dass Dir der irgendwo irgendwann weiterhilft? Ja, Erhalt von Grundfertigkeiten ist wichtig, aber das gehört bei Waffenträgern IMHO eher zur Selbstverständlichkeit und hat seine Grenzen im jeweiligen Anwendungsfall. Wenn Du Dich mit so einem Kurs bei einem GWT-Unternehmen bewirbst, wirst Du vermutlich schief angeschaut, warst Du zweimal bei der VBG zum "Sicherer Umgang mit Schusswaffen bei Sicherheitsdienstleistungen" vermutlich eher nicht. Wann hast Du denn z.B. das letzte Mal Deine Waffensachkunde aufgefrischt? Etc.


    Ja, bei den VBG Kursen war ich. Und bez. der Waffensachkunde halte ich mich immer auf dem Laufenden. Um genauer zu sein hatte ich bisher die Waffensachkunde für Kurzwaffen. Und letztes Jahr habe ich den kompletten Kurs noch ein Mal für Kurz- und Langwaffen gemacht.


    Den Tactical Shooting Kurs habe ich übrigens gemacht, weil ich mal ein anderes Training haben wollte. Der Kurs zielte vor allem auf CQB, dynamisches Schießen, Waffen-Fehlfunktionen beseitigen, Schießen unter Stress und bei schlechter Sicht ab.


    Zitat von Peter S.


    Und aus einer anderen Perspektive betrachtet: Warum sollte ein anderweitiger Arbeitgeber jemanden anstellen, der sich (nur?) über einen solchen Kurs "qualifiziert", wenn es am Markt ehemalige Behörden- und Streitkräfteangehörige gibt, die in Ihrer Dienstzeit neben einer Vielzahl an solchen Kursen und deutlich mehr fachspezifischen Ausbildungen auch noch (teils frische) praktische Einsatzerfahrung - sei es nun im In- oder Ausland - mitbringen?


    Und wie soll deiner Meinung nach sich jemand qualifizieren, wenn nicht durch solche Kurse oder Fortbildungen? Da bleiben nur noch Vitamin B und Referenzen übrig. Aber auch da beißt sich die Katze in den Schwanz.



    Zitat von Peter S.

    Meist sind "Securitys" so schlecht ausgebildet, weil das persönliche Wollen zu Mehr nicht vorhanden ist.


    Da hast du sicher recht! Aber ich behaupte auch, dass dieses persönliche Wollen zu Mehr einfach abstumpft und irgendwann verloren geht, wenn man fähige Leute einfach an den Notausgang oder vor eine Tür für Stunden stellt.

  • Zitat von D_R


    Und wie soll deiner Meinung nach sich jemand qualifizieren, wenn nicht durch solche [es ging um tactical shooting/close-combat-] Kurse oder Fortbildungen?


    Diese Frage meinst du an dieser Stelle in diesem Thread jetzt aber nicht ernst, oder?! :shock:

  • Zitat von D_R

    Da hast du sicher recht! Aber ich behaupte auch, dass dieses persönliche Wollen zu Mehr einfach abstumpft und irgendwann verloren geht, wenn man fähige Leute einfach an den Notausgang oder vor eine Tür für Stunden stellt.


    Andererseits liegt es aber auch da am Sicherheitsmitarbeiter selbst. Das Wollen zu Mehr kann im Einzelfall auch bedeuten, das Unternehmen zu wechseln und nicht in einem Laden zu bleiben, der keine Perspektiven bieten kann.

    "Was ich anpacke, klappt immer..... ...manchmal
    Mike Lowrey - Bad Boys


    Team_Signatur

  • Man erkennt schnell ob man ein MA ist von dem der Chef gerne hätte das man bleibt oder nicht.


    Wenn der Chef will das man bleibt wird er wohl auch bereit sein über Forderungen zu verhandeln.

  • Zitat von KampfKraut

    Wenn der Chef will das man bleibt wird er wohl auch bereit sein über Forderungen zu verhandeln.


    Und in welche Richtung sollen diese Verhandlungen führen?
    Tarif sind 9,20€ die Stunde. Der Mitarbeiter kostet den Auftraggeber 15€ die Stunde. Reiner Gewinn für den Chef sind ca. 70ct. Die anderen 5€ gehen drauf für Versicherung, BGV, Ausrüstung, Sozialabgaben, Werbungskosten, Verwaltungsaufwand, Sprit für die Fahrten und Wartung der Fahrzeuge.


    Und mehr als 15€ die Stunde kann er nicht verlangen, da sonst ein anderes Unternehmen den Auftrag bekommt. Un Kürze werde ich selbst wissen, ob die 15€/Std. tatsächlich der maximale Marktpreis sind. Ich denke, dass auch da einiges falsch läuft und Alleinstellungsmerkmale fehlen.


    Zitat von guardian_bw

    Andererseits liegt es aber auch da am Sicherheitsmitarbeiter selbst. Das Wollen zu Mehr kann im Einzelfall auch bedeuten, das Unternehmen zu wechseln und nicht in einem Laden zu bleiben, der keine Perspektiven bieten kann.


    Ich weiß leider nicht, ob das so einfach geht. Ich rede jetzt nicht von mir, sondern von einem durchschnittlichen Mitarbeiter. Soll er einen sicheren Job, bei dem die Probezeit evtl. schon vorbei ist, gegen eine ungewisse Zukunft tauschen? Außerdem möchte er dem Unternehmen treu sein.


    Und andere Unternehmen, die evtl. mehr zahlen, wollen ihn nicht, da er nicht gut genug qualifiziert ist. Die Qualifikation kostet auf der anderen Seite Geld, was der normale Mitarbeiter auch nicht hat.

  • D_R, sei mir nicht böse, aber ich glaube Du siehst alles einzig aus der Perspektive des Veranstaltungsschutzes. Das Bewachungsgewerbe hat wesentlich mehr zu bieten als nur Veranstaltungsschützer.
    In anderen Bereichen, z.B. dem Objektschutz, den plastus angesprochen hat, sind andere Preise drin.


    Und in einem Unternehmen, welches nur Veranstaltungen macht, sind die Perspektiven für die Mitarbeiter von Natur aus eher gering. Als "sicheren" Arbeitsplatz würde ich den Job in so einem Unternehmen auch nicht zwangsläufig bezeichnen, da hier die Auftragslage stark saisonabhängig sein dürfte.
    Wer etwas im Bewachungsgewerbe aus sich machen will, wird daher früher oder später in ein Unternehmen wechseln müssen, das mehr anbietet.

    "Was ich anpacke, klappt immer..... ...manchmal
    Mike Lowrey - Bad Boys


    Team_Signatur

  • Zitat von D_R


    Und in welche Richtung sollen diese Verhandlungen führen?
    Tarif sind 9,20€ die Stunde. Der Mitarbeiter kostet den Auftraggeber 15€ die Stunde. Reiner Gewinn für den Chef sind ca. 70ct. Die anderen 5€ gehen drauf für Versicherung, BGV, Ausrüstung, Sozialabgaben, Werbungskosten, Verwaltungsaufwand, Sprit für die Fahrten und Wartung der Fahrzeuge.


    Und mehr als 15€ die Stunde kann er nicht verlangen, da sonst ein anderes Unternehmen den Auftrag bekommt. Un Kürze werde ich selbst wissen, ob die 15€/Std. tatsächlich der maximale Marktpreis sind. Ich denke, dass auch da einiges falsch läuft und Alleinstellungsmerkmale fehlen.


    Nun der Chef kann dem MA auch andere Gefälligkeiten zukommen lassen. Sei es VWL (AG Anteil). Benzingutscheine (Steuerlich absetzbar für die Firma) ect.... Geld ist viel - aber nicht alles.


    Vll drückt er aber auch einfach nur ein Auge zu wenn man am WE seinen Wagen beim Kunden wäscht weil gerade keiner da ist :mrgreen:

  • Zitat von D_R


    Und in welche Richtung sollen diese Verhandlungen führen?
    Tarif sind 9,20€ die Stunde. Der Mitarbeiter kostet den Auftraggeber 15€ die Stunde. Reiner Gewinn für den Chef sind ca. 70ct. Die anderen 5€ gehen drauf für Versicherung, BGV, Ausrüstung, Sozialabgaben, Werbungskosten, Verwaltungsaufwand, Sprit für die Fahrten und Wartung der Fahrzeuge.


    Und mehr als 15€ die Stunde kann er nicht verlangen, da sonst ein anderes Unternehmen den Auftrag bekommt. Un Kürze werde ich selbst wissen, ob die 15€/Std. tatsächlich der maximale Marktpreis sind. Ich denke, dass auch da einiges falsch läuft und Alleinstellungsmerkmale fehlen.


    Jede Firma betreibt irgendwo auch eine Art Mischkalkulation, denn wenn sich jeder Posten rechnen müßte, gäbe es keine Sekretärin und keine Putzfrau.. Ich hatte in der Vergangenheit schon häufig die Situation einen Lohn zu bekommen, der oberhalb des Verrechnungssatzes lag (gemeinsam mit anderen Kollegen), was aber für die Firma völlig ok war, weil dadurch an anderer Seite durch den Gesamtauftrag der eben weit mehr Personal und Umsatzstunden enthielt trotzdem Geld reinkam was den Auftrag auch für die Firma lukrativ machte.


    Zitat von D_R

    Ich weiß leider nicht, ob das so einfach geht. Ich rede jetzt nicht von mir, sondern von einem durchschnittlichen Mitarbeiter. Soll er einen sicheren Job, bei dem die Probezeit evtl. schon vorbei ist, gegen eine ungewisse Zukunft tauschen? Außerdem möchte er dem Unternehmen treu sein.


    Ja, natürlich! Erstens gibt es keine sicheren Jobs, mit oder ohne Probezeit, zweitens findet ein Mitarbeiter der was kann in unserer Branche immer Arbeit, zur Not halt auch nur zum "Tarif". Wer keine Veränderung sucht, wird auch keine bekommen.. Wenn das deine Meinung ist, beklag dich nicht über deinen Tariflohn..



    Zitat von D_R

    Und andere Unternehmen, die evtl. mehr zahlen, wollen ihn nicht, da er nicht gut genug qualifiziert ist. Die Qualifikation kostet auf der anderen Seite Geld, was der normale Mitarbeiter auch nicht hat.


    Ich hab in diesem Thread schon mehrere Qualifikationsmöglichkeiten aufgezeigt, die sowenig kosten, daß Sie sich wirklich jeder leisten kann und die sich wie die Weiterbildung zur Fachkraft nach bereits einem einzigen Monat wieder gerechnet haben !! Sorry, aber das ist ne richtig faule Ausrede...! Wer was will, sollte was tun!

  • Zitat von plastus

    Wer keine Veränderung sucht, wird auch keine bekommen.. Wenn das deine Meinung ist, beklag dich nicht über deinen Tariflohn..


    Es ist nicht meine Meinung über mich, sondern ein Teil meiner beobachteten Realität. Wie ich schon sagte (evtl. hast du das ja nicht gelesen) habe ich mein Eigenes Unternehmen, arbeite aber ab und an ca. 1-2 Tage die Woche je 8-12 Stunden auch in der Sicherheitsbranche. Und seit Kurzem habe ich nun auch die Sicherheitsdienstleistungen im Gewerbeschein stehen.


    Zitat von plastus

    Ich hab in diesem Thread schon mehrere Qualifikationsmöglichkeiten aufgezeigt, die sowenig kosten, daß Sie sich wirklich jeder leisten kann und die sich wie die Weiterbildung zur Fachkraft nach bereits einem einzigen Monat wieder gerechnet haben !! Sorry, aber das ist ne richtig faule Ausrede...! Wer was will, sollte was tun!


    Wer was will, sollte was tun! Da hast du recht. Man kann von mir erwarten, dass ich so eine Prüfung bestehe. Aber erwartest du das gleiche auch von jemandem, der nun schon drei Mal durch die §34a Prüfung gefallen ist und nun zur Unterweisung gegangen ist, weil er resigniert hat?


    Zitat von guardian_bw

    D_R, sei mir nicht böse, aber ich glaube Du siehst alles einzig aus der Perspektive des Veranstaltungsschutzes. Das Bewachungsgewerbe hat wesentlich mehr zu bieten als nur Veranstaltungsschützer.
    In anderen Bereichen, z.B. dem Objektschutz, den plastus angesprochen hat, sind andere Preise drin.


    Also das Unternehmen für das ich (noch) arbeite macht hauptsächlich Veranstaltungsschutz aber auch Objektschutz und in der Weihnachtszeit GWT. Von uns sitzen Leute nachts am Empfang im Hotel, bewachen Baustellen, haben Personal im Asylantenheim, sitzen am Eingang eines Forschungsinstitutes (Militärtechnik) und gehen da auf Kontrollgänge und unser Personal fährt auch Kohle - als Sub für eine andere größere Firma - durch die Gegend. Alle bekommen das Gleiche: den Tarif. Und nicht nur wir, sondern auch das Personal der größeren Firma. Egal ob Revierfahrer (afaik bekommt er einen Risikozuschlag), Fahrkartenkontrolleur oder ein Dödel, der vor einer Tür steht - alle bekommen den Tarif.


    Und da dieses größere Unternehmen die Mitarbeiter nur nach Tarif bezahlt, kann sie den Kunden relativ gute Preise machen. Und noch "schlimmer". Wenn denen das Personal ausgeht, dann holen die sich Personal über die Subunternehmer. Damit diktieren die die Preise hier vor Ort. Sind aber auf der anderen Seite relativ austauschbar durch andere.


    Und genau deswegen möchte ich einen USP schaffen, mit dem ich künftig mehr verlangen kann.

  • Zitat von D_R

    Also das Unternehmen für das ich (noch) arbeite macht hauptsächlich Veranstaltungsschutz aber auch Objektschutz und in der Weihnachtszeit GWT. Von uns sitzen Leute nachts am Empfang im Hotel, bewachen Baustellen, haben Personal im Asylantenheim, sitzen am Eingang eines Forschungsinstitutes (Militärtechnik) und gehen da auf Kontrollgänge und unser Personal fährt auch Kohle - als Sub für eine andere größere Firma - durch die Gegend. Alle bekommen das Gleiche: den Tarif. Und nicht nur wir, sondern auch das Personal der größeren Firma. Egal ob Revierfahrer (afaik bekommt er einen Risikozuschlag), Fahrkartenkontrolleur oder ein Dödel, der vor einer Tür steht - alle bekommen den Tarif


    Was meinst Du mit "bekommen den Tarif"?
    Nahezu alle diese Tätigkeiten haben laut den Tarifverträgen des Bewachungsgewerbes andere Lohngruppen mit ggf. anderen Tariflöhnen.
    Der Revierfahrer z.B. bekommt nicht die 9,20 EUR des Separatwachmanns, er bekommt 10,13 EUR (nach LTV Baden-Württemberg, da die 9,20 offenkundig auch aus BW stammen).
    Ich könnte hier jetzt hingehen und alle möglichen und denkbaren Tariflöhne auflisten und begründen, warum diese einschlägig wären. Ich denke aber, dass das nicht nötig ist und Du auch so erkennst, dass es "den Tarif" ( = immer 9,20) so nicht gibt.


    Es ist eben so, wie ich es schon geschrieben habe. Im Objektschutz sind andere Preise drin, da bewegen wir uns je nach dem schon beim Tariflohn des Mitarbeiters in Regionen, die Deinem Stundensatz von 15 EUR nahe kommen. Besonders da, wo plastus gemeint hat liegt der Tariflohn der untersten Tarifgruppe bereits bei 13,80 EUR, die IHK-geprüfte Schutz- und Sicherheitskraft (eigentlich die Mindestanforderung in jenen Bereichen) bekommt 15,55 EUR nach Tarif.


    Aber wir müssen noch nicht mal in die kerntechnischen Anlagen gehen, im hundsgewöhnlichen Werk- und Objektschutz wie wir ihn z.B. machen sind auch Tariflöhne von 12,14 EUR bzw. 13,92 EUR möglich. Tarif wohlgemerkt.


    Im Objektschutz trennt sich häufig die Spreu vom Weizen, und viele Auftraggeber erkennen die Qualität, die sie mit qualifiziertem Bewachungspersonal bekommen. Denen brauchst Du mit dem 34a-Wachmann auf Dauer nicht kommen. Natürlich, wenn ein vielversprechender Aspirant da ist, der nur die Unterrichtung nach 34a hat, darf der auch erstmal bleiben - er wird aber alsbald die Qualifikation mindestens zur GSSK nachholen müssen, wenn er an jenem Objekt bleiben will.
    Wir haben mittlerweile nur noch einige wenige Objekte, in denen der einfache Objektschutzlohn gezahlt wird, weil die Auftraggeber mehr verlangen als nur die Unterrichtung nach 34a - und die zahlen dann auch entsprechende Stundensätze.


    Und nimm es mir nicht übel, aber "Dein" Unternehmen, für das Du als Sub tätig bist, macht auf mich jetzt auch nicht den Eindruck eines Spitzenvertreters unserer Zunft. Viel machen, aber nix richtig ist mein Eindruck (GWT nur zur Weihnachtszeit? Wie das?)
    Sofern dieses Unternehmen dann auch tatsächlich hingeht und für alle Tätigkeiten "den Tarif" von 9,20 EUR zahlt, dann ist das bei einem allgemeinverbindlichen Lohntarifvertrag, wie er in Baden-Württemberg zu finden ist, nicht mehr lustig. Das würde auch den Zoll freuen, da wir hier in einen Bereich kommen, der auch für den Staat interessant ist.

    "Was ich anpacke, klappt immer..... ...manchmal
    Mike Lowrey - Bad Boys


    Team_Signatur

  • Zitat

    Und genau deswegen möchte ich einen USP schaffen, mit dem ich künftig mehr verlangen kann.


    Da hat aber einer im Kottler geschnüffelt (nicht böse gemeint)


    Die/der unique selling proposition/point definiert sich nicht über einen Kurs im Tactical Shooting oder alle Mitarbeiter mit der Quali GSSK etc.... er definiert ein Alleinstellungsmerkmal einer besonders hohen "Güte" man nennt es auch einzigartiges Nutzenversprechen.... es heisst nicht Du bekommst mehr und zahlst mehr.... hier steht die wirtschaftliche Betrachtung im Vordergrund.... Du bekommst etwas ganz besonderes und es kostet dich "praktisch" das gleiche... Vorteil eingerechnet.... und da ist der Salat... die fehlende Nachfrage nach USPs in unserer Branche... es sei denn sie bringen massive wirtschaftliche Vorteile mit sich (Beispiel Lösungen im Bereich Facility-Management). Die meisten Firmen wollen die Leistung so billig wie möglich...

  • Hallo zusammen,


    das beschriebene Problem kommt in mehreren Fällen vor. Betroffen ist dabei leider nicht nur der "Aufpasser an der Tür" sondern auch Ladendetektive und viele andere. Das Problem in diesem Fall ist definitiv die mangelnde Aufklärung durch die Unternehmen selber. So ein Verhalten darf jedoch in keinem Fall vorkommen und schadet der ganzen Branche. Wenn ich hier einige Einträge und Erfahrungen lese dann schwillt bei mir direkt die Krawatte an. Die Rechte die ich Gott sei Dank in Deutschland genieße sind mir nämlich bestens bewusst und nichts geht mir mehr gegen den Strich als Menschen die der Meinung sind diese zu Ignorieren oder sich auf eine Stufe mit der Polizei stellen. Mein Schwager arbeitet selbst bei einer Sicherheitsfirma und kennt solche Vorurteile leider bestens. Bevor er bei seiner jetzigen Firma war, hat er schon einiges erlebt die man nicht für möglich gehalten hätte. Dadurch sind zwar einige teilweise "Witzige" Storys entstanden, er ist aber Froh jetzt bei einer Firma zu sein die sich Ihrer Pflicht gegenüber der Ausbildung die jenes Personal genießen sollte bewusst ist. Genau dies ist in meinen Augen der Fehler vieler Unternehmen in diesem Bereich, sie schieben die Bildungspflicht Ihres Personals beiseite und setzen auf minderbezahlte "Idioten" die Ihren Zweck erfüllen. Würde mir wünschen das dagegen etwas getan wird, nicht nur für diejenigen die in dieses Gewerbe einsteigen wollen sondern auch und vielleicht sogar vor allem für uns.


    Edit durch stinkefuchs, Link entfernt.

  • Noch ein Facepalm Beispiel vom Wochenende:
    Damit am Ende der Schicht alle Betriebsfunkgeräte funktionieren, kauft der Teamleiter China-Funkgeräte und stellt die Frequenz auf 444,444 MHz (da man es sich besser merken kann) und 4W Sendeleistung wegen der erhöhten Reichweite ein. Als ich ihn darauf angesprochen habe, hat er damit argumentiert, dass wenn es illegal wäre, dass man solche Geräte dann nicht in Deutschland verkaufen würde. Und dann das Totschlagargument: Ich frage gleich mal die Polizei, denn die muss es ja wissen!

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