Prosegur Potsdam streikt!

  • Habe so eben den Streikaufruf von Prosegur Potsdam gelesen. Dazu kann ich nur gratulieren, weil Arbeit im Osten nicht weniger bezahlt werden soll wie im Westen Deutschlands. Leider höre ich nichts von Lohntarifverhdl. der übrigen G&W Branche, sie sind wahrscheinlich nicht bereit ein Auskommen mit dem Einkommen einzufordern. Ich bin mir sicher, dass die Verhdl.Gruppe von Prosegur Potsdam den Mitarbeiter ihren gerechten Lohn und Arbeitsbedingungen mit aller Macht verfolgen, damit Arbeit sich lohnt für den Einzelnen. Dieser Streikaufruf unten macht mich zufrieden.


    Impressum: ver.di Bezirk Potsdam-Nordwestbrandenburg, Fachbereich Besondere Dienstleistungen,
    Landesfachbereichsleiter André Pollmann, Tel.: 030 8866-5618, Fax: 030 8866-5944, Email: andre.pollmann@verdi.de
    Prrosegurr Pottsdam
    Liebe Kolleginnen und Kollegen bei Prosegur in Potsdam!
    Möglicherweise hat sich gestern ein neues Fenster geöffnet: In einem Telefonat mit dem Ge-schäftsführer von Prosgur Deutschland, Herrn Dr. Thoma, wurde ein Spitzengespräch der Ver-handlungspartner (am Donnerstag!?) in Aussicht gestellt. Zuvor muss sich aber Prosegur mit dem spanischen Mutterkonzern über etwaige Kompromisse abstimmen. Wir sind gespannt und skeptisch zugleich, denn: Seit dem Sondierungsgespräch im Dezember 2014 bis zur vier-ten Tarifverhandlung am 20. April 2015 hat sich Prosegur nur in einem kleinen Schritt auf uns zubewegt – die meisten Mantelforderungen lehnt die Geschäftsführung prinzipiell ab! Der Geschäftsführer, Herr Dr. Thoma versuchte vielmehr die Verhandlungen für seine „Idee“ eines Arbeitszeitkontos zu nutzen: „Eröffnung“ eines Arbeitszeitkontos und des-sen „Befüllung“ mit 80 Überstunden (= 873,60 €) – die im ersten Jahr nicht vergütet werden! Anstelle einer „Arbeitszeitsouveränität“ der Beschäftigten gilt es mit den angesparten Über-stunden die „betriebliche Schwankungen“ auszugleichen, denn allein der Arbeitgeber bucht – im Jahresverlauf – vom Konto ab. Damit wird das Arbeitgeberrisiko alleine auf die Beschäf-tigten übertragen.
    Einzig bei unserem wichtigen Tarifthema Funktionszulagen gibt es immerhin keinen prinzi-piellen Dissens: Den Tresor und Leitstellenzulagen (je 120 Euro pro Monat) stimmt Prose-gur zu, als Waffenzulage (bei Tragebefähigung!) bietet Prosegur allerdings nur 30 Cent statt wie gewünscht 1 Euro pro Stunde. Diese Funktionszulagen sollten bereits ab März 2015 als „vorläufiger Minimalkonsens“ geleistet werden. Aufgrund „technischer Probleme“ – so die Geschäftsführung - klemmt leider die Auszahlung …
    Bei unseren Tarifforderungen mauert Prosegur jedoch - auch nach vier Verhandlungstagen in den wesentlichsten Punkten – weiterhin aus „prinzipiellen Gründen“:
     Taggleiche Berechnung und Zahlung von erhöhten (25% wie im Unternehmen üblich, sind bereits akzeptiert!) Mehrarbeitszuschlägen
     Jubiläumszuwendung (1/2 Bruttomonatsentgelt je 5 Jahre bei Prosegur)
     Gesundheitszulage (80 Euro/ Monat für getätigte Aufwendungen)
     Urlaubsgeld (ein zusätzliches volles Monatsentgelt im Mai eines Jahres)
    Hier hat die Geschäftsführung sogar ihre ursprüngliche Verhandlungsbereitschaft zurückgezogen:
     Rufbereitschaft Zuschlag
     Absicherung des Beschäftigens in Risikofällen
    (tödlicher Arbeitsunfall sowie psychische oder physische Verletzung)
    Zur Durchsetzung dieser Forderungen ruft ver.di die Beschäftigten der Prosegur GmbH, Niederlassung Potsdam, Verkehrshof 17, 14478 Potsdam am 28.04. von 22 Uhr bis zum 29.04.2015 22 Uhr zum 3. Warnstreiktag auf.
    Aufruf zum 3. Warnstreik
    am 29. April 2015
    ?
    Wir erwarten vom Geschäftsführer, Herrn Dr. Thoma, dass er die „prinzipiellen“ Konflikte mit unseren Tarifforderungen auflöst und in all diesen Punkten materielle Angebote macht.
    Unser dritter Warnstreiktag soll Prosegur unsere Erwartungen klar und deutlich ma-chen.
    Die Streikversammlung (in ver.di organisierte Prosegur-Beschäftigte während des Streiktages) wird mit der Tarifkommission über den Fortgang des Arbeitskampfes (täglich) entscheiden.
    Mit kollegialen Grüßen
    Eure Tarifkommission Prosegur in Potsdam und
    André Pollmann ver.di-Verhandlungsführer
    Information zum Arbeitsrecht im (Warn)Streik
    • Der Streik ist ein Grundrecht zur Durchsetzung unserer Forderungen (Art. 9 Abs. 3 des Grundgesetzes).
    • Die Teilnahme an einem rechtmäßigen Streik stellt keine Verletzung des Arbeitsver-trags dar. Maßregelungen durch den Arbeitgeber wegen der Teilnahme an einem Streik sind verboten! Der bestreikte Arbeitgeber darf streikende Arbeitnehmer/ in-nen nicht abmahnen oder sogar kündigen!
    • Unser ver.di (Warn)Streik ist rechtmäßig.
    • Während des Streiks ruht das Arbeitsverhältnis. Arbeitnehmer/innen brauchen in dieser Zeit keine Arbeitsleistung zu erbringen und unterliegen nicht dem Direktions-recht des Arbeitgebers. Ein Anspruch auf Arbeitsentgelt besteht für die Dauer des Streiks nicht. Gewerkschaftsmitglieder erhalten Streikunterstützung. Nicht-Mitglieder haben ebenfalls ein Streikrecht, sie erhalten jedoch kein Streikgeld.
     Ein Austragen (bei Arbeitszeiterfassung) ist nicht erforderlich, da ansonsten der Streik Freizeit wäre: „Streiken während der Freizeit ist keine Streikteilnahme“ (Bun-desarbeitsgericht (26.7.2005, Az. 1 AZR 133/04). Wer an einem Streik teilnimmt, muss sich auch nicht (etwa beim Vorgesetzten) abmelden. Es besteht auch keine Verpflich-tung sich vorher bspw. in Listen einzutragen, um dem AG seine/ihre Streikbereit-schaft zu signalisieren. Im Arbeitszeiterfassungsbogen sollte die übliche Arbeitszeit eingetragen werden, mit dem Hinweis: Streikteilnahme.
    • Die Anordnung von Überstunden aus Anlass der Teilnahme am Streik ist rechtswidrig und unwirksam.
    • Eine Verpflichtung zur Nacharbeit der durch den Streik ausgefallenen Arbeitsstunden besteht nicht.
    • In Arbeitskämpfen darf der Arbeitgeber sogenannte „Notdienstarbeiten“ nicht ein-seitig organisieren und einzelne Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hierauf ver-pflichten. Notdienstarbeiten dürfen im Übrigen nur zur Erhaltung der Substanz des Eigentums, nicht jedoch zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes, verlangt werden. Für Prosegur wurde keine Notdienstvereinbarung mit ver.di getroffen.
    • Die Ablehnung von Arbeit während des Streiks ist keine unberechtigte Arbeitsver-weigerung!
    • Um einen reibungslosen, ordnungsgemäßen und erfolgreichen Ablauf des Streiks zu gewährleisten, halten sich bitte alle Kolleginnen und Kollegen an die Anweisungen der Arbeitskampfleitung / Tarifkommission.
    http://www.mitgliedwerden.verdi.de

    Wissen ist Macht, nichts wissen macht nichts!

  • ... und die anderen Unternehmen reiben sich die Hände, anspruchsvolle und zahlungskräftige Kunden wandern ab - evt. zu Firmen die nicht einmal die derzeitigen tariflichen Vereinbarungen einhalten, bei PS wird es einen massiven Stellenabbau geben und die Kollegen können sich bei den Gewinnern dieses "Arbeitskampfes" bewerben, Klasse VERDIE, ich möchte auch mehr Geld verdienen - mehr Freizeit haben - ... , aber so funktioniert das mit Sicherheit nicht ! Entweder zeitgleich in der gesamten Branche oder es kommt Scheiße raus.

  • Achso, und ziemlich dreist finde ich es auch, dass sich die "Verantwortlichen" für etwas Besseres halten, die Kollegen im selben Tarifgebiet und/oder sogar in der selben Firma bleiben unbeachtet. Mit welchem Recht werden Forderungen für einen Betrieb eingeklagt und die andern sollen leer ausgehen ? Bei uns ist die Butter nicht billiger und ich fahre auch jeden Tag 50 km zu Arbeit (und zurück). Naja, kannst ja Mitglied werden, Hauptsache das AA übernimmt auch die monatlichen Beiträge.

  • Ich liebe Gewerkschaften. ..
    Und schon wieder wird eine Firma kaputtgemacht. Niemals wurde ich jemanden einstellen wo ich die Beteiligung im Lebenslauf lese.

  • Wenn ich mal kurz nachdenke, wie die Arbeitsbedingungen heute ohne Gewerkschaften aussehen würden...

    "Was ich anpacke, klappt immer..... ...manchmal
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  • Kurze Frage: Gilt der aktuelle Tarirfvertrag für das Geldtransportgewerbe (z.B. NRW: 01.01.2014-31.12.2016)
    nicht einheitlich und deutschlandweit bis Ende 2016?
    Falls nicht, wünsche ich den Berliner Kollegen von Prosegur maximalen Erfolg.
    Lasst Euch von manchen Beiträgen nach Fargo's posting nicht herunterziehen, denn nicht jeder begreift, dass "wer kämpft - verlieren kann, aber wer nicht kämpft - schon verloren hat". Das macht es den Arbeitgebern auch jedesmal leicht, die Belegschaften auf ihre Seite zu ziehen. Nach deren Logik gibt es niemals einen günstigen Zeitpunkt fur höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen.
    In meiner Firma habe ich noch nichts von den Potsdamer Aktionen gehört, was mich nicht wundert denn auf "meinen" Betriebsrat trifft eher meine Aussage aus den vorherigen Sätzen zu: "den Ball schön flach halten und nichts tun, das gegen die Geschäftsführung gerichtet ist"...

    Unter den Blinden ist der Einäugige König...

  • Potsdam hatte schon immer einen Firmentarifvertrag und um den geht es hier. Um nicht mehr und nicht weniger.

    Ich bin wie bin, die einen kennen mich, die anderen können mich....

  • Zitat von dirkullli

    Achso, und ziemlich dreist finde ich es auch, dass sich die "Verantwortlichen" für etwas Besseres halten, die Kollegen im selben Tarifgebiet und/oder sogar in der selben Firma bleiben unbeachtet. Mit welchem Recht werden Forderungen für einen Betrieb eingeklagt und die andern sollen leer ausgehen ? Bei uns ist die Butter nicht billiger und ich fahre auch jeden Tag 50 km zu Arbeit (und zurück). Naja, kannst ja Mitglied werden, Hauptsache das AA übernimmt auch die monatlichen Beiträge.


    dann geh das nächste mal, was gar nicht so weit weg ist, einfach mit auf die Strasse und kämpfe selber für das was du meinst haben zu müssen. Immer nur mit kassieren was andere sich erkämpft haben, das sind mir die Richtigen........ :twisted:

    Ich bin wie bin, die einen kennen mich, die anderen können mich....

  • Hahaha, "erkämpfen" ? Du meinst bestimmt -bekämpfen-,- die Arbeitsplätze der jungen und neueingestellten Mitarbeiter oder die der Befristeten die Aussicht auf einen festen AV hätten.
    Du bist bestimmt ein ganz grosser Held, der diese Kollegen tatkräftig unterstützt. Wozu gibt es denn die ausgehandelten und rechtskräftigen Tarifverträge und glaub mal, die werden sogar eingehalten. Da gibt es hunderte andere Kollegen in bekannten Unternehmen die jeden Monat um ihre Löhne betrogen werden,
    kannst ja mal für die Kollegen auf die Strasse gehen. Aber aufpassen, nicht dass dich ein eiliger Geldtranspoter anfährt, der laut Tourenplan schon Feierabend hat und bereits umsonst durch die Gegend fährt. Immer nur forden und an die eigene Kasse denken, naja - machmal ! Ersteinmal müssen die schwarzen Schafe erzogen werden und dann kann man gemeinsam neue Wege suchen. Scheinbar kennt Verdie nur eine Adresse.

  • Zitat von dirkullli

    Hahaha, "erkämpfen" ? Du meinst bestimmt -bekämpfen-,- die Arbeitsplätze der jungen und neueingestellten Mitarbeiter oder die der Befristeten die Aussicht auf einen festen AV hätten.
    Du bist bestimmt ein ganz grosser Held, der diese Kollegen tatkräftig unterstützt. Wozu gibt es denn die ausgehandelten und rechtskräftigen Tarifverträge und glaub mal, die werden sogar eingehalten. Da gibt es hunderte andere Kollegen in bekannten Unternehmen die jeden Monat um ihre Löhne betrogen werden,
    kannst ja mal für die Kollegen auf die Strasse gehen. Aber aufpassen, nicht dass dich ein eiliger Geldtranspoter anfährt, der laut Tourenplan schon Feierabend hat und bereits umsonst durch die Gegend fährt. Immer nur forden und an die eigene Kasse denken, naja - machmal ! Ersteinmal müssen die schwarzen Schafe erzogen werden und dann kann man gemeinsam neue Wege suchen. Scheinbar kennt Verdie nur eine Adresse.


    Ver.di hat nicht nur "die eine Adresse" sondern schreibt sich sogar anders als bei dir... :roll:
    Und an welche "Adresse" sollte sich ver.di als Verhandlungspartner der Arbeitnehmerseite sonst wenden, wenn nicht an die Arbeitgeberseite. Dazu hat sie das Mandat ihrer Mitglieder. Und ohne Tarifvertrag zählt man selbst zu den "Schwarzen Schafen", deren Mitarbeiter um ihre Löhne "betrogen" werden.
    Tarifverträge werden befristet für eine begrenzte Laufzeit abgeschlossen und wenn die um ist, wird er gekündigt und ein neuer ausgehandelt. Der gilt dann für neu eingestellte Mitarbeiter genau wie für die alten.
    Leider gilt dieser dann auch für die "Nicht-ver.di-Mitglieder", die als Trittbrettfahrer profitieren, ohne selbst etwas beizutragen.

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  • Zitat von guwvieh

    Leider gilt dieser dann auch für die "Nicht-ver.di-Mitglieder", die als Trittbrettfahrer profitieren, ohne selbst etwas beizutragen.


    Nicht zwangsläufig - allerdings wird es in den meisten Fällen so umgesetzt.



    @dirkulli


    Dass Gewerkschaften in erster Linie die Interessen ihrer Mitglieder vertreten und für diese verhandeln, ist normal und völlig legitim.
    Es steht jedem Beschäftigten frei, Mitglied der Gewerkschaft zu werden. Und wer es noch immer nicht verstanden hat: Je mehr Beschäftigte in der Gewerkschaft organisiert sind, desto mehr Verhandlungsmacht hat jene und kann dadurch auch mehr erreichen.


    Die Gewerkschaften handeln auch eher weniger auf Veranlassung der Gewerkschaftsfunktionäre, sie handeln im Auftrag der Mitglieder. Wenn gestreikt wird, entscheidet das nicht der Gewerkschaftssekretär, sondern die Mitglieder selbst.
    Ebenso findet mittlerweile immer mehr die Befragung der Mitglieder über die Annahme eines Tarifabschlusses und damit die Entscheidung darüber statt, was ich persönlich auch befürworte.


    Wenn Du also "die Gewerkschaft" kritisierst, dann kann es durchaus sein dass Du den Kollegen der neben Dir sitzt kritisierst.


    Und wenn die ver.di-Mitglieder, die bei Prosegur beschäftigt sind, ihrer Gewerkschaft den Auftrag geben einen Haustarifvertrag auszuhandeln, dann ist das eben so. Daran ist nichts verwerfliches.

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  • Na ja dirkulli ich sag es mal so.........wenn man keine Ahnung hat einfach mal die Fresse halten....Die NL Potsdam der Firma Prosegur hat schon lange einen Firmentarifvertrag, dieser ist offensichtlich abgelaufen oder nähert sich dem Ende. Aus diesem Grund sind Tarifverhandlungen nötig die zwischen Ver.di und der Firma Prosegur geführt werden. Ver.Di tritt hier als Verhandlungspartner der Arbeitnehmerseite auf, wird also von den Arbeitnehmern dazu beauftragt die Verhandlungen zu führen. Wenn es jetzt im Laufe der Verhandlungen dazu kommt das ein Streik notwendig wird um den Forderungen der Arbeitnehmer Nachdruck zu verleihen dann ist das eben so. Nicht vergessen die Arbeitnehmer wollen das dann auch so.
    Ach ja und du was bist du eigentlich? Ein ganz grosser Schisshase oder was? Glaubst du wirklich das der Arbeitgeber auch nur einen Cent mehr zahlt, mal so eben ganz freiwillig? Ohne GW würde es uns ziemlich schlecht gehen denke ich mal.

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  • Zitat von guardian_bw

    Nicht zwangsläufig - allerdings wird es in den meisten Fällen so umgesetzt.


    Es ging mal vor ca. 1 Jahr durch die Medien, als das Personal einer Sächsischen Klinik streikte und wo die neuen Tarife nur für die Gewerkschaftsmitglieder galten. Für die Opportunisten und Streikbrecher bleibt alles beim "alten".
    In unserer Branche habe ich so etwas leider noch nicht erlebt.

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  • Zitat von guwvieh


    In unserer Branche habe ich so etwas leider noch nicht erlebt.


    Hat alles seine Vor- und Nachteile.


    Im Bewachungsgewerbe sind die meisten Lohntarifverträge zwischenzeitlich allgemeinverbindlich, wodurch sich ein Unternehmen durch Nichtmitgliedschaft im BDSW (wie es im BDGW und damit dem Bereich GuW mit der AVE aussieht weiss ich grad nicht) nicht mehr den Tarifverträgen entziehen kann. Es sind schlicht alle Unternehmen und Beschäftigte im Geltungsbereich des LTV tarifgebunden.


    Das sehe ich durchaus als Positiv an.


    Negativ ist halt, dass dadurch auch notorische Gewerkschaftsverweigerer in den Genuss der Tarifverträge kommen. Ich denke, wenn die Abschlüsse nur für Mitglieder gelten würden, wäre dadurch die Bereitschaft in der Gewerkschaft organisiert zu sein allgemein grösser als wenn man auch ohne Mitgliedschaft Nutzniesser sein kann.


    Aber, und da schliesst sich der Kreis: Ohne AVE könnte sich der Arbeitgeber halt wieder leicht aus der Tarifbindung stehlen, wodurch die höhere Organisationsrate und die dadurch mögluchen beseeren Abschlüsse wieder verpuffen würden.

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  • Ein Gewerkschaftsgegner bin ich mit Sicherheit nicht, mich stört nur das einseitige Vorgehen. Den Sinn meiner Botschaft hat noch keiner so richtig verstanden. Mir wäre es sehr lieb, wenn alle MA aller Unternehmen ihrer Forderungen einen solchen Nachdruck verleihen und das am besten Zeitgleich.
    Es macht keinen Sinn, wenn die Kunden PS davon rennen und sich bei Unternehmen wiederfinden, die sich nicht an geltende TV halten und schöne Gewinne einfahren ohne zu investieren oder solche enormen Kosten stemmen müssen. Die Verlierer stehen doch schon fest. Natürlich ist es schön, wenn der Arbeitskampf sein Ziel erreicht, aber wieviele Kollegen können dann davon noch profitieren ?

  • Du hast es immer noch nicht verstanden..........es geht hier um einen neuen Tv nur für die NL Postdam und sonst nichts.....Die TV für den Rest der Branche sind schon länger gültig und am 1. 1.2015 haben wir alle erst wieder eine Lohnerhöhung bekommen und die nächste steht zum 1.1.2016 an. Danach muss wieder verhandelt werden weil der TV dann ausläuft. Im übrigen wurde dieser Tv auch erst so ausgehandelt und unterschrieben nachdem gestreikt wurde, allerdings Bundesweit.

    Ich bin wie bin, die einen kennen mich, die anderen können mich....

  • Hilfe, Hilfe, ja genau von dieser NL rede ich und genau dort rennen die Kunden weg weil sie nicht bedient werden und genau dort werden MA ihren Arbeitsplatz verlieren und bestimmt nicht nur 10 oder 20.

  • Wie könnte ein gemeinsames Vorgehen aussehen? Das gesamte Umfeld ist an den bis Ende 2016 gültigen Tarifvertrag für des GWT-Gewerbe gebunden und ich gehe davon aus, dass der Potsdamer Haustarifvertrag für die Mitarbeiter besser ist als der allgemeinverbindliche der übrigen Branche. Sonst würde ein eigener Tarifvertrag für mich keinen Sinn ergeben. Gemeinsames Vorgehen hätte wohl nur Erfolg, wenn die Gültigkeit den selben Zeitraum betrifft. Aber ich glaube nicht, daß die Mitarbeiter in Potsdam noch mehr als ein anderthalbes Jahr warten will.
    Dazu kommt die Gefahr, dass in den verschiedenen Firmen trotz vorher vereinbarter Gemeinsamkeit immer Betriebsräte sind, die mit Minimal-"erfolgen" zufrieden sind und die gemeinsamen Verhandlungen vorzeitig verlassen...

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