12 Stunden ab sofort verboten?

  • Hallo zusammen,


    ich arbeite im Werkschutz, wo die Regelarbeitszeit bei 9-12 Stunden liegt. Aufgrund des Lohnes ist das auch völlig okay für alle Mitarbeiter. In meinem Fall - als Schichtleiter, bedeutet dies immer 12 Stunden machen zu müssen. Da die Position 24h besetzt sein muss, reicht das verteilt auf 4 SL auch für ein ausreichendes Einkommen. Nun soll jedoch auf 8h gekürzt werden. Dies bedeutet, dass die Stunden auf ca. 140 von ehemals 200 fallen werden. Offiziell heißt es, dass ab kommenden Monat die 12h-schichteb nicht länger erlaubt wären, allerdings kann ich dazu absolut nichts finden. Gibt es eine solche Änderung irgendwo?

  • Ein Verbot gibt es nicht.


    Aber: Man muss sich einfach mal deutlich machen, dass 12h-Schichten nur unter ganz bestimmten, im ArbZG definierten Bedingungen erlaubt sind.
    So muss z.B. ein Tarifvertrag entsprechende Arbeitszeiten regeln (Check - haben wir), und, das ist das wirklich entscheidende: Innerhalb der Arbeitszeit muss regelmässig und in erheblichen Umfang Arbeitsbereitschaft enthalten sein. Die Rechtsprechung pendelt sich inzwischen so bei etwa 30-40% Anteil Arbeitsbereitschaft ein.


    Fällt eine der Voraussetzungen weg, sind 12h-Schichten tatsächlich nicht mehr erlaubt.


    Gerade in klassischen Werkschutz mit Besucher-/Anlieferabwicklung sieht es besonders in den Tagesdiensten von 06:00 - 18:00 Uhr eher selten so aus, als dass wirklich genügend Zeiten der reinen Arbeitsbereitschaft innerhalb der Arbeitszeiten gegeben sind. So gesehen waren in diesen Diensten nie wirklich 12h-Schichten erlaubt.
    Und wenn der Werkschützer des nächtens seine 4 Rundgänge zu laufen hat und in der restlichen Zeit noch Monitore wachsam im Auge behalten muss, liegt auch eher weniger Arbeitsbereitschaft vor.

    "Was ich anpacke, klappt immer..... ...manchmal
    Mike Lowrey - Bad Boys


    Team_Signatur

  • Also.. es war in den vergangenen 5 Jahren an dem Standort unter inzwischen 4 verschiedenen Firmen erlaubt und soll nun ab kommenden Monat plötzlich nicht mehr zulässig sein.
    Gegen unseren Willen als die, die es betrifft.
    Daher die Frage:
    Hat sich kürzlich irgendwas geändert, bzw. tritt in Kürze irgendwas in kraft, was sich dahingehend dann ändert?

  • Guardian hat es doch recht detailliert beschrieben.... nur weil es 4 Firmen gemacht haben, heißt es nicht das es grundsätzlich im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen bewegt hat, es sagt lediglich aus das 4 Firmen "es" gemacht haben und hier u.U. vorsätzlich Verstösse begangen wurden die man jetzt verhindern will.

  • Richtig, Fump.


    Die Tatsache, dass es über 5 Jahre in 4 verschiedenen Firmen so gehandhabt wurde ist nicht gleichbedeutend damit, dass es erlaubt war - es wurde lediglich nicht beanstandet (sofern tatsächlich Gründe vorliegen, z.B. die fehlende Arbeitsbereitschaft in erheblichem Umfang).


    Es kann sein, dass es in diesem Objekt durch irgendeine u.a. dafür zuständige Institution/Behörde/Gremium beanstandet wurde, es kann aber auch sein dass die aktuelle Firma in einem anderen Objekt ähnliche Probleme hatte und dort beanstandet wurde und nun eben rigoros in allen Objekten die rechtlichen Rahmenbedingungen einhalten will.


    Nebenbei: Was die Mitarbeiter wollen ist in dieser Frage eher irrelevant. Das ArbZG ist nicht zuletzt auch ein Schutzgesetz für die Arbeitnehmer, dessen Vorschriften auch mit Zustimmung des Arbeitnehmers nicht oder nur in einem sehr begrenzten und auch im Gesetz klar definierten Rahmen umgangen oder ausgehebelt werden können.

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  • Aktuell machen sich viele SDs in die Hose weil der Zoll sehr aktiv ist hinsichtlich ANÜ und bei der Gelegenheit oft das Thema Dienstplanung und Zeit mitnimmt.


  • Im Kern geht es ja darum, dass man uns das nun plötzlich vorschreiben wollte, die große Mehrheit allerdings abgelehnt hat, dass man nur noch 8 Stunden arbeitet, auch deshalb, weil man sonst für den gleichen Lohn gewissermaßen den ganzen Monat durcharbeiten müsste. Wenn man theoretisch den ganzen Monat hier sein muss, dann ist das weitaus weniger erholsam, als wenn man die Flexibilität hat, um nach 3-5 12er-Schichten auch mal 3 Tage frei haben zu können.
    Die Argumentation war, dass man dann ja bei Bedarf (z.B. bei Ausfällen) noch 4 Stunden dranhängen könne und der Nächste ggfs. 4 Stunden eher kommt, was auch vollkommener Schwachsinn ist. Wirklich niemand hätte jemals groß Lust spontan 4 Stunden früher zu erscheinen. Manchmal frage ich mich echt, wie die auf solche Ideen kommen.


    Kleines Update:


    Auf Rückfrage, warum es denn nun plötzlich nicht mehr erlaubt ist und was sich spontan geändert haben soll, dass es von jetzt auf gleich nicht mehr erlaubt wäre, wurde aus "das ist verboten" plötzlich "die Geschäftsleitung will das so".


    Wir durften vorerst an unseren 12 Stunden festhalten. Dass die Mehrheit das möchte hat allerdings keinen gekümmert. Dass eine Planung mit 8h nicht aufgeht, da dann Schichten nicht gedeckt werden könnten, hat hingegen geholfen.
    Wir haben nun zwar unseren Willen bekommen, allerdings wissen wir auch ganz klar, wo die Prioritäten liegen.


    Nun wollte man uns noch mehr Mitarbeiter zur Verfügung stellen, damit wir die 8h umsetzen können. Habe dann darauf hingewiesen, dass die meisten jetzt schon an den Mindeststunden kratzen und das nicht plötzlich besser wird, wenn wir auf 8 Stunden gehen. Als ob da jemand in der Zentrale sitzt und sich denkt "Hey, die beschweren sich überhaupt nicht. Wir müssen irgendwas umwerfen, damit sie einen Grund dazu haben", anstatt froh zu sein, dass wir hier vollkommen zufrieden damit sind, wie es ist.
    Was die Bereitschaft angeht: von ein Paar Rundgängen und 3x30min Stress ist die restliche Zeit eher bezahlte Anwesenheit. Hier gab es bis Dato nie Beschwerden darüber, dass sich irgendjemand überarbeitet hätte.

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