Arbeitschutz / Hitze / Kunde mit in der Verantwortung?

  • Hallo


    Kurzform:


    - Eine Gruppe SMA will eine Klimaanlage um die Teilweise bis zu 40°C heißen Temperaturen in der Pforte herunter zu kühlen
    Es ist zwar eine vorhanden (vom AG gestellt - Mobile Version) allerdings reicht diese "kleine Version" nicht aus um die Pforte zu kühlen (man bekommt damit die Temperatur ca um 2-3°C herunter - mehr nicht)


    - Die Frage war: Wer soll so eine Klimaanlage bezahlen - der Kunde oder der AG, der die Pforte ja nur während des Auftrags hat (noch bis 2019)


    - Der Kunde will davon nichts wissen und weigert sich. Der AG sagt er würde noch ein paar Euro ausgeben aber damit ist es wohl nicht getan. (mein Vorschlag war kurze Hosen - der Vorschlag wird geprüft)



    Die Preisfrage: Ist der Kunde nicht verpflichtet auch etwas für "unsere" Arbeitsschutz zu tun? Oder zumindest unsere Bemühungen nicht zu "Behindern" (also selbst wenn wir die Klimaanlage bezahlen, könnte er das einbauen verweigern)


    PS: Wir haben auch noch Ventilatoren hier, aber die sind wohl mehr Zierde als eine wirkliche Hilfe....

  • Das Arbeitssystem "Pforte" ist wohl dem Auftraggeber zuzurechnen, wenn ihm das Gebäude gehört und er hier Personen einsetzt, egal ob das nun seine eigenen Mitarbeiter sind oder die einer Fremdfirma. Die muss er im Rahmen seiner Gefährdungsbeurteilung sogar explizit betrachten.


    Hat der AG eine Abteilung für den Arbeitsschutz? Zumindest eine Fasi wird er ja haben, die solltet ihr vielleicht mal kontaktieren (oder Euren Chef beim Auftraggeber einen Kontakt herstellen lassen).

  • Fassi gibts nicht bei uns. Ich selbst bin Siko aber nicht als solcher eingestellt (werde nicht bezahlt also mach ich es auch nicht)


    Ist ein wenig Kompliziert die Lage. Vom Kunden höre ich immer:


    "die Pforte müsste eigentlich an euch vermietet werden aber wir überlassen sie euch so" ...:


    "theoretisch müsstet ihr hier einen Baucontainer hinstellen und euch komplett um alles selber kümmern"


    Wenn wir jetzt so RICHTIG Stress deswegen beim Kunden machen, verlieren wir vll einen ansonsten echt Guten Arbeitsplatz (TV,kleine Küche ect...)


    Das Problem ist das der Kunde bei dem wir Arbeiten seine "Rechnungsstelle" nicht hier hat sondern woanders. Die Vor Ort haben wenig zu entscheiden. Wir reden von einem Kunden in der Größe von BASF,Bosch ect...

  • Ein nicht unübliches Problem bei uns in der Branche.
    Da Du aber selbst Siko bist, solltest Du auch die Antwort kennen. Unabhängig davon, ob Du nun als solcher tätig bist oder nicht. Aber das wäre ohnehin so gut wie immer nur graue Theorie. Soviel wirst Du auch schon wissen. :mrgreen:


    Es gibt hier tatsächlich zwei Verantwortliche. Der Auftraggeber, in dessen Räumlichkeit Ihr Euren Dienst verrichtet, aber auch der Auftragnehmer - der für Euch und Eure Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz in erster Linie verantwortlich ist.
    Dazu gibt es dann auch noch die schönen Vorschriften in den §§5 und 6 DGUV V1 bzw. §8 ArbSchG, die solche Komplexe in gewisser Weise regeln. Allerdings auch nicht, wer die Kosten zu tragen hat.


    Da es sich hier um eine bauliche Veränderung handeln würde, wenn eine richtige Klimaanlage verbaut werden sollte, ist ohnehin der Auftraggeber als Eigentümer der Pforte auf jeden Fall mit im Boot. Der Auftragnehmer kann nicht einfach so mal eben Löcher in die Wände reissen lassen und eine Klimaanlage einbauen, ohne dass der Auftraggeber hier die Erlaubnis erteilen würde.
    Aber: Als Auftragnehmer würde ich auch nicht die Kosten der Klimaanlage übernehmen, wenn ich den Auftrag immer nur befristet habe. Da kann ich noch so zuständig sein in Sachen Arbeits- und Gesundheitsschutz. Zuvor würde ich andere Dinge versuchen.
    Beispielsweise Lockerung der Bekleidungsordnung, Wasser zur Verfügung stellen, etc.


    Was gibt es noch für Möglichkeiten, sprich: Warum heizt sich die Pforte derart auf? Große Glasflächen? Lassen sich mit einigen gegenüber der Klimaanlage kostengünstigeren Maßnahmen vielleicht auch die Aufheizung der Pforte in ein erträgliches Maß senken?
    Ich denke da an Jalousien, Folien (was den Vorteil gegenüber Jalousien hat, dass man trotzdem den Blick nach draussen hat) und dergleichen. Oder auch ganz stupide: Die Fenster und Türen tagsüber nicht offenstehend, sondern grundsätzlich geschlossen lassen. Es ist oftmals eine Unsitte an verschiedenen Pforten, dass die Türen oder manche Fenster sperrangelweit offen stehen.



    Und was die FaSi betrifft: Ich glaube, Peter meinte eher die FaSi des Kunden. Wenn es sich um ein Unternehmen der Kategorie BASF/Bosch/etc. handelt, dann haben die sowas. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit.

    "Was ich anpacke, klappt immer..... ...manchmal
    Mike Lowrey - Bad Boys


    Team_Signatur

  • Ich danke mal wieder für die Kompetenten Antworten :mrgreen:


    Also die Pforte ist zwar komplett verglast aber eigentlich sollte es nicht so heiß da drin sein. Sie hat Rollladen von außen die wir auch schließen aber dennoch.... zum teil ist es drinnen wärmer als draußen.


    Ich hatte jetzt als nächste Stufe vorgeschlagen kurze Hosen zu erwerben. Die Firma prüft dies. Ansonsten haben wir schon so ziemlich alles versucht den Laden zu kühlen...der Erfolg war mäßig...


    Was die Fassi angeht...also die vom Kunden. Von der kommt der Spruch mit dem "wir müssen euch eigentlich gar nix geben - seit zufrieden mit der Pforte die ihr habt" :roll:


    Im Winter ist es ganz nett in dem Teil. Sogar Fußbodenheizung gibt es....nützt uns halt nix im Sommer :cry:


    PS: Die Türen offen zu lassen bringt sogar manchmal Abkühlung aber der Lärm ist unerträglich (Lastwagen)

  • Hallo,


    das ist mal wieder ein typisches Beispiel,das wir nur Menschen 2.Klasse sind.


    Würden in der Pforte auch MA der Firma arbeiten, wäre da ruckzuck eine vernünftige Klimaanlage drin.


    Denn der "Vogel"

    Zitat

    Was die Fassi angeht...also die vom Kunden. Von der kommt der Spruch mit dem "wir müssen euch eigentlich gar nix geben - seit zufrieden mit der Pforte die ihr hab


    sitzt garantiert in einem schön klimatisierten Büro :evil:


    Wobei er aber eine gute Idee hatte 8)

    Zitat

    "theoretisch müsstet ihr hier einen Baucontainer hinstellen


    Die kann man auch für kurze Zeit mieten hehe und das mit Klima und allen Pipapo :D


    Denn das

    Zitat

    Also die Pforte ist zwar komplett verglast aber eigentlich sollte es nicht so heiß da drin sein. Sie hat Rollladen von außen die wir auch schließen aber dennoch.... zum teil ist es drinnen wärmer als draußen.


    ist doch kein Wunder, funktioniert nämlich wie Gewächshaus.


    Rolladen nützen recht wenig, was notwendig ist, eine ausreichende Überdachung, die ein direktes Einstrahlen des Sonnenlichtes verhindert und natürlich auch eine entsprechend gute Dachisolation.


    Aber in der Regel werden Pförtnerlogen nach der Prämisse gebaut:
    wir müssen den Pförtner ständig sehen können :(


    egal ob der dabei im Sommer eingeht oder im Winter tiefgefrostet wird.

    "Wo wir sind klappt nichts.........aber wir können nicht überall sein........"

  • Vorschriften hin oder her, wer die Kosten unterm Strich trägt, entscheidet nicht die DGUV, sondern der Vertrag des Sicherheitsdienstes mit dem Auftraggeber. Bis die sich geeinigt haben, kann jedoch Zeit vergehen.


    Grundsätzlich ist aber für deinen Arbeitsschutz dein Unternehmer verantwortlich, also der Chef des Sicherheitsunternehmens. Auch für euch gelten grundsätzlich die Vorschriften der ASR 3.5. Interessant wäre zu erfahren, was euer Unternehmer in seiner Gefährdungsbeurteilung - sofern es überhaupt eine solche gibt - zu den hohen Temperaturen geschrieben hat. Die ASR hat ebenfalls einen Katalog an Maßnahmen, die man treffen kann, wenn eine Höchsttemperatur überschritten wird.


    Als Arbeitnehmer wirst du von eurem Auftraggeber ganz sicher nicht verlangen können, dass er irgendwelche Maßnahmen durchführt. Also bleibt dir nur dein eigener Chef / Vorgesetzter bzw. die BG oder die Gewerbeaufsicht. Der erste Weg sollte aber immer noch die "eigene" Gefährdungsbeurteilung sein.

  • Als ich noch die Hoffnung hatte, das ich als Siko angestellt werde,(was ich nun nicht wurde mit dem Hinweis "der Kunde bezahlt UNS das ja gar nicht" :lol: ) habe ich eine GA geschrieben für das Objekt. Auf die Gefahren habe ich da hingewiesen. Zu diesem Zeitpunkt habe ich aber schon 2,5 Jahre da drin gearbeitet.... Und bis auf eine Stolperstelle die die FaSi des Kunden beseitigt hat (weil er eben auch eine GA schreiben musste wegen seinen eigenen Leuten) wurde nichts gemacht....


    Es ist so...Wir sind bei dem Kunden schon länger. Schon vor unserer jetzigen Firma, waren wir bei der Firma die davor das Objekt betreut hat. Wir haben "eigentlich" einen Guten Kontakt zum Kunden.


    Jetzt ist es halt so das die Pforte 1991 gebaut wurde und genau so sieht sie aus.


    Kurz gesagt: Wir wollen dem Kunden eigentlich nicht "ans Bein pissen" weil er uns viel zugesteht (TV ect...) aber wir müssen eine Lösung finden....


    Auf den Hinweis das das alles massive Kranmeldungen nach sich ziehen könnte (Hinweis an meine Firma) meinte dies bloß trocken "tja wenn wir das Objekt nicht mehr bedienen können geben wir es halt ab" ..... :shock: :roll:

  • Hey, hat zwar nichts mit Hitze zu tun aber mit Abrietsschutz.


    Bin über die DGUV 24 gestolpert, inhaltlich seh ich keinen Unterschied zur DGUV 23. Warum hat man denn sowas gemacht...?

  • Ach wenn es jemand Interessiert - auch der letzte MA hat vor kurzem die Kurze Hose bekommen (Praktisch zum Herbst beginn nicht wahr? :roll: ) Nach dem man dann auch noch die Kosten für jene auf uns Umlegen wollte ist das Klima gerade sehr...angespannt... :evil:

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