Nur die Besten kommen zur Polizei

  • ... oder eben nur die Besten aus dem Pool, der sich überhaupt noch bewirbt :shock:


    Nach den Vorwürfen von Unterwanderung durch arabische Clans in Bereichen des mittleren Dienstes sieht es wohl auch in den anderen Laufbahnen nicht gerade gut aus. So berichtet rbb-online heute:


    "Polizeistudenten der Hochschule für Wirtschaft und Recht sollen bei Klausuren und Hausarbeiten betrogen haben. Studenten mit Migrationshintergrund, die dort für den höheren Dienst studieren, sollen Doppelgänger geschickt haben. Auch sollen Plagiate bei Hausarbeiten abgegeben worden sein."


    Quelle: rbb-online


    Bemerkenswert: In allen Laufbahnen ist der Anteil an berliner Polizeischülern bei >40%


    Und die Politiker haben schlicht Tomaten auf den Augen. Die Interviews sind einfach der Hammer und zeugen nur noch von schierer Inkompetenz und Ignoranz. Polizeischüler mit schlechten Deutschkenntnissen werden in Sprachkurse geschickt und auch das teils schlechte Benehmen soll während der Ausbildung gebessert werden. :todlachen: :todlachen: :todlachen:

  • Zitat von Wolperdinger

    ... oder eben nur die Besten aus dem Pool, der sich überhaupt noch bewirbt :shock:


    Das war ja eigentlich schon immer so.
    Die Bestenauslese kann immer nur von denen erfolgen, die sich überhaupt bewerben und am EAV teilnehmen.


    Die Bewerberlage war auch schon immer ein Spiegelbild der Wirtschaftslage. Brummt die Wirtschaft, wollen weniger in den Staatsdienst.


    Die heutigen Probleme sind z.T. hausgemacht. Man steht in Zugzwang, da nahezu überall Personal fehlt und über Jahre versäumt wurde, das durch Erreichen der Pension fehlende Personal zu ersetzen.
    So hat man in teilweise erschreckendem Ausmass die Zulassungskriterien gelockert und herabgesetzt, um überhaupt noch ausreichend Bewerber zu bekommen.
    Dass dadurch nun auch Bewerber dabei sind, die noch vor 10 Jahren keinerlei Chance hatten, überhaupt zum EAV zu kommen, liegt auf der Hand.


    Für mich gilt daher eben teilweise: Selbst Schuld.

    "Was ich anpacke, klappt immer..... ...manchmal
    Mike Lowrey - Bad Boys


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  • Dem stimme ich nur teilweise zu. Der Staat, insbesondere der Bereich Sicherheitsbehörden war für mich immer eine Option, unabhängig von der Wirtschaftslage. Ganz einfach weil es dort Berufe gibt, die im Privaten kaum oder nur marginal vorhanden sind. Umgekehrt war der Staatsdienst für mich noch nie eine Option wegen schlechter Wirtschaftslage.


    Diejenigen, die sich wegen der Wirtschaftslage bewerben, sind mit Ausnahmen immer die untere Hälfte des vorhandenen Potenzials.

  • Ich gebe Dir durchaus Recht mit dem was Du schreibst.


    Trotzdem spielt die Wirtschaftslage immer eine grosse Rolle bei der Bewerberlage. Es war schon immer so. Bei schlechter Wirtschaftslage ziehen viele die Sicherheit im öD vor, dazu bevorzugt dort wo ein BaL winkt.
    Bei guter Wirtschaftslage wollen viele lieber die Chance dort nutzen. Man hat zwar dann nicht die Sicherheit wie im öD als Beamter, dafür aber andere Vorteile, die nicht von der Hand zu weisen sind.

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  • In der Gesamtschau hast auch du recht. Leider ... zeigt es doch, daß die Bewerber nicht den Beruf im Auge haben, sondern im Wesentlichen das Einkommen, das man sich nicht unbedingt durch gute Leistung verdienen muss.


    Naja, seis wie`s ist ;-) Darauf wollte ich in meinem Eingangspost eigentlich auch nicht hinaus. In den Mittelpunkt wollte ich eigentlich nur rücken, daß unsere Politiker entgegen ihren Beteuerungen alles verstanden zu haben leider gar nix verstanden haben. Nix. Nun, mglws. reicht es vielleicht auch intellektuell nicht ganz und dann könnten sie nichts dafür. Was es auch nicht leichter macht.


    Traurig ist, daß es die aktiven und aus ideellen Gründen in den Polizeidienst getretenen Beamte (Angestellte?) ausbaden müssen und deren redliche Arbeit so herabgesetzt wird.

  • Zitat von Wolperdinger

    In den Mittelpunkt wollte ich eigentlich nur rücken, daß unsere Politiker entgegen ihren Beteuerungen alles verstanden zu haben leider gar nix verstanden haben.


    ...und was es nicht besser macht: Wir, die Wähler machen das Spiel noch mit.


    Beispiel Baden-Württemberg.
    Einstellungszahlen bei der Polizei bis Mitte der 90er Jahre etwa 1500 pro Jahr, davon zuletzt etwa 400 direkt im gD. Ende der 90er-Jahre wurde das unter der CDU-geführten Landesregierung um 1000 Stellen gekürzt, fortan wurden jährlich zwischen 300 und 500 Anwärter pro Jahr eingestellt, Anteil gD-Anwärter etwa 1/3.
    Oh Schreck, ab 2010 gehen ja plötzlich jährlich etwa 1500 Beamte in Pension?


    Grün-Rot setzt einiges daran, ab 2012 die Einstellungszahlen wieder nach oben zu schrauben, schafft es binnen kurzer Zeit auch die 800er-Marke zu knacken. Nicht genug, aber besser als vorher.


    Letzter Wahlkampf: CDU wirbt damit, 1500 "neue" Stellen für die Polizei schaffen zu wollen. Man wolle die Polizei wieder stärken. CDU löst die SPD in der Grün-geführten Regierungskoalition ab.
    Grüne und CDU beschliessen, wieder 1500 Einstellungen jährlich vorzunehmen. CDU feiert sich als "Retter der Polizei" - dabei waren jene es, die es erst zu dieser Misere haben kommen lassen, indem sie damals die Einstellungszahlen gedrosselt haben.


    Hinzu kommt, aber das ist nun nicht wirklich der CDU zuzuschieben, die bereits angesprochene Tatsache der sinkenden Qualität der Bewerber. Das hat allerdings auch etwas mit der allgemeinen Lage zu tun, dazu unten noch etwas mehr.
    Und was machen die Verantwortlichen in dieser Situation? Sie senken die Anforderungen... und tragen damit dem Problem der sinkenden Qualität der Beamten noch bei.


    Zitat von Wolperdinger


    Traurig ist, daß es die aktiven und aus ideellen Gründen in den Polizeidienst getretenen Beamte (Angestellte?) ausbaden müssen und deren redliche Arbeit so herabgesetzt wird.


    Nicht nur das, viele dieser Beamten resignieren und haben mit ihrem Beruf und ihrem Dienstherrn abgeschlossen. Zwei meiner Ausbildungskollegen haben bereits gekündigt, weil sie keine Perspektive auf Besserung mehr sahen.


    Auf der anderen Seite: Wer heutzutage einen hervorragenden Schulabschluss hat und damit alle Chancen der Welt, warum sollte der sich das antun, was viele Beamte mittlerweile zum resignieren bringt?
    Es liegt daher auch aus diesen Gründen nahe, dass sich nicht die Besten der Schulabgänger bewerben...

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  • ... es genügt aber nicht, nur die Einstellungszahlen nach oben zu schrauben, wenn ich im Ergebnis nur "ungeeignetes" Personal bekomme bzw. die Attraktivität so schlecht ist, daß sich nur diese bewerben. Und Attraktivität mißt sich nicht am Geld oder der Arbeitszeit, sondern an vielen Dingen.
    Im Speziellen auch die oberste Polizeiführung muss sich den Vorwurf der Inkometenz gefallen lassen, gleiches gilt für die Generalität der Bundeswehr, siehe Causa vdL/Führungsschwäche und auch der Causa Pfullendorf, in deren Folge General Spindler gehen musste. Dieses "Segel in den Wind setzen" in die politische Windrichtung entgegen jeder fachlicher Expertise ist einfach nur peinlich und unwürdig. Ich für meinen Teil habe jeglichen Respekt vor diesen Personen im hD verloren. Komplett.


    Der Fisch stinkt vom Kopf her ...


    Und nein, viele der Wähler machen es nicht mehr mit, wie das Wahlergebnis zeigt. Ich für meinen Teil habe dieses mal noch die Stimme gesplittet, werde es aber in 4 Jahren nicht mehr tun und weiß jetzt schon, was ich wählen werde.

  • ... und mit der Einstufung in die richtige Entgeltgruppe scheint man es auch nicht mehr so genau zu nehmen:


    Angebot BfV


    Entgeltgruppen TVöD-Bund


    Das Bundesamt für Verfassungsschutz sucht zwar gelernte Kräfte, möchte aber nur für Ungelernte zahlen. Zum Staat gehen wirklich nur noch die Besten :roll:

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