Hallo,
ich möchte einmal Grundsätzliches zur Juristerei für alle hier erläutern…
Zunächst einmal gib es keinen besonderen „Ausbildungsberuf“ Richter, Staatsanwalt oder
Strafverteidiger/Rechtsanwalt. Diese absolvieren vielmehr
a) eine Regelstudienzeit von 9 Semestern, welche mit dem „ 1.Juristischen Staatsexamen“ abschließt
b) ein „Referendariat“ in dem die jetzt „Referendare“ heißenden Studenten bestimmte Pflichtstationen wie Straf- und Zivilgerichte, Staatsanwaltschaften sowie noch Kanzleien nach ihrer Wahl (Wahlstationen) durchlaufen.
Am Ende des „Referendariats“ steht das 2.Juristische Staatsexamen. Nach dem bestehen dieses Examens sind die so ausgebildeten Juristen „befähigt zum Richteramt“ wie es so schön im Amtsdeutsch heißt und ihr Titel lautet „Assessor“. Damit stehen den „frisch gebackenen“
Juristen nun die verschiedenen Fachrichtungen offen.
Die einen fühlen sich mehr zum Richteramte hingezogen, die anderen mehr zu Staatsanwaltschaft und der größte Teil geht in Kanzleien als Rechtsanwalt.
Das alle die gleiche Ausbildung durchlaufen müssen, hat übrigens den Grund, das
Richter, Staatsanwälte und Rechtsanwälte so genannte „Organe der Rechtspflege“ sind.
Das sowohl Richter, Staatsanwälte und Rechtsanwälte bei einem Angeklagten nicht nur die
Belastenden Tatsachen, sondern auch die Entlastenden Tatsachen zu ermitteln haben.
Genau aus diesem Grunde hat auch die Staatsanwaltschaft die gesetzliche Möglichkeit bekommen, Strafverfahren nicht zur Anklage vor Gericht zu bringen, sondern diese
gegen ein „Strafgeld“ einzustellen (Stichwort „Hühnerdiebe“).
Daher ist auch die volkstümliche Annahme, das ein Verteidiger nur dazu da sei, „einem“
mit Freispruch „und wehenden Fahnen“ vom Gericht wegzubekommen, schlicht falsch.
Nun, was heißt das für unseren Job?
Gerade junge Juristen, die frisch von der Ausbildung kommen und noch „fast gar nichts“ vom
Leben gesehen haben, können für uns „Böse“ Überraschungen sein…..
Schließlich haben sie auf der Universität nur mit der „Oberschicht“ von anderen Nationalitäten zu tun gehabt, die auch perfekt deutsch sprechen und schreiben lesen konnten.
Für die ist es unvorstellbar, das der „liebe Junge“ da auf der Zeugenbank den Sicherheitsmitarbeiter verprügeln wollte…..nein dieser „Böse“ Wachtelmann hat dem „armen“ ja noch rassistisch angemacht…..wofür der liebe Junge dann auch noch mehrere
„Zeugen“ hat………
Oder das eine bestimmte Volksgruppe ihre Kinder speziell zum Stehlen ausbildet und diese
(da unter 14 Jahre) kaum von der Polizei abgeholt, schon 2 Stunden später wieder im Laden am klauen sind.